Wochenrückblick

Alltag in Zeiten der Krise

11. April 2020

“Nächste Woche kann es keine Krise geben.
Mein Terminkalender ist schon voll.”

(There cannot be a crisis next week.
My schedule is already full.”)

Henry Kissinger (1923, amerik. Außenminister 1973-1977)

#Bleibdaheim im April-02

GEHALTEN: habe ich natürlich Abstand zu meinen Mitmenschen und die freundlicherweise zu mir. Oft genug geschieht dies mit einem freundlichen Gruß und einem Kopfnicken. Ob man nicht vielleicht trotz Zweimeterabstands auf dieser Ebene der Rücksichtsnahme näher zusammenrücken könnte?
Ein paar nette Worte kann man auch mit größerem Abstand mit anderen Hundebesitzern wechseln, während die Hunde kurz ihr übliches Begrüßungsritual ablaufen lassen.

GESCHMUNZELT: über die dicht gedrängte Steinmännlitruppe…

 

GEFRAGT: hatte ich mich schon, ob man bei uns über die Osterfeiertage vielleicht auch Teile des Ufers absperren würde, wie in manchen anderen Gemeinden am See. Deswegen habe ich vorsichtshalber die Hunderunde einmal bei einem meiner Fotostandorte für die 12tel-Blick-Aktion vorbei führen lassen.
Noch vertraut man hier auf die Vernunft der Menschen.

GESORGT: hat man sich hier im Dorf sowieso, da in der bekannten Klinik am Ortsrand über 60 Coronafälle bei Personal und Patienten getestet worden sind.

 

GEFLOHEN: wäre ich auch gern mal auf den See, denn dort ist es derzeit recht leer.  Dazu fehlt mir leider das Boot…

GEKAUFT: wurde bei uns meist online. Da wir praktischerweise gleich ein paar Teile der Küchenmaschine geschreddert haben, warten wir jetzt auf die Lieferung von Ersatzteilen. Ein Paket mit Biolebensmitteln wurde nach 14 Tagen endlich versandt. Besonders gefreut habe ich mich über meine Loops aus Spezialstoff, die ich nun als Schutz für Mund, Nase und Gesicht nutzen werde.

GELAUFEN: bin ich durch die leeren Gassen meiner Stadt, um Brot und Medikamentenrezepte zu holen. Den Markt habe ich allerdings großräumig umgangen, denn dort vermutete ich eine größere Menge an Leuten.

 

GEMOCHT: die Stadt ganz ohne Touristen und Einkaufsgrenzgänger. Manchmal wirkt das wie eine kleine Zeitreise

GEPUTZT: Fenster

GENÄHT: Shirts für die Lockenmädchen

GEZÄHLT: täglich 10.000 Schritte mit dem Hund

GESEHNT: nach Spargel. Das Spargelhäuschen steht nun. Hhm…. Natürlich habe ich mich direkt vor Ostern nicht dorthin getraut. Vielleicht nächste Woche. Mit Mundschutz und viiiiel Abstand.

 

unbeauftragte und unbezahlte Werbung, da Nennung von Buchtiteln, Namen und Sendungen

GELESEN: Aris Fioretos: “Nelly B.s Herz”. Irgendwie packt mich das Buch überhaupt nicht. Die Protagonistin und ihr Leben lassen mich vollkommen kalt. Ich lege beim Lesen mal einen Spurt ein, denn auf dem Stapel warten gerade Bücher, die mich mehr locken: eine interessante Neuerscheinung, ein spannender Roman von Hilary Mantel und ein Buch über die Spanische Grippe. (Mit der ich mich schon Anfang des Jahres beschäftigt hatte. Man sollte ja aus der Geschichte lernen…).

GECLICKT: habe ich, und auch ganz viele andere, den von meinem Lieblingsradiosender empfohlenen sehr informativen Beitrag über Covid19 von der Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim.
Auch muss ich noch ein paar Masken für die Lockenmädchen nähen. Nic (Blog Luziapimpinella) hat ein paar Links und Gedanken dazu ins Netz gestellt.

 

GESCHÜTTELT: den Kopf angesichts der Lage in Schweden. (rosarood bloggt leider nicht mehr, aber sie hält einen per Insta auf dem Laufenden…) Finnlands Strategie sagt mir mehr zu (bei Karen sehe ich auch, dass die Schulen da wirklich gut aufgestellt sind).

GEÜBT: mit den Lockenmädchen ein wenig über Skype. Kleine Mini-Homeschooling-Unterstützung…

GESCHWITZT: Mir sind die Temperaturen wirklich derzeit zu hoch. Der Hebel wurde schon wieder auf Sommer durchgedrückt. Wie heiß soll es dann erst im Hochsommer werden? Das Klimaproblem sind wir nicht los, auch wenn wir gerade eine andere Krise an der Backe haben.

 

GESCHMERZT: mein Rücken. Täglich. Ich vermisse mein Fitness- und Krafttraining soooo sehr! Aber erstens ist es geschlossen und zweitens jenseits der Grenze…

GEWESEN: nachlässig. Ich wollte noch einen Beitrag bloggen, zwei Brote backen. Mal sehen, ob ich es über Ostern schaffe.

GEFÄRBT: habe ich diese Eier nicht, Die sind von Natur aus Grün….

Heute morgen werden wir in aller Frühe zum Hofladen düsen. Das war es dann auch schon.

Dann kann ich mich ja ganz gemütlich zum Samstagsplausch von Andrea (Blog Karminrot) begeben und Euch allen

Frohe Ostern

wünschen!

  • nina. aka wippsteerts. 11. April 2020 at 6:22

    Liebe Andrea, etwas Wehmut liest sich da bei Dir durch, auch wenn Du weiter tapfer bist und das Leben so anpackst, wie es halt gerade kommt. ( Ich hoffe ich werde gerade nicht zu persönlich)
    Der Bericht meiner “Lieblingschemikerin” kann ich auch nur jedem empfehlen! Übrigens hat sie auch ein sehr empfehlenswertes Buch über Chemie im Alltag geschrieben, unterhaltsam und informativ, selbst für so Unwissende wie mich.
    Das Wetter ist wirklich schön zu warm. Die sich gerade öffnenden Blätter am Rosenstrauch verbrennen schon in der Sonne. So schnell gewöhnen wir uns auch gar nicht an die Hitze und wenn ich jetzt schon von Hitze spreche, wie wird das im Sommer?
    Jetzt aber erst einmal ein wunderschönes Oster-Fest!
    Ganz liebe Grüße
    Nina

  • Astridka 11. April 2020 at 9:13

    Das Rezept für DEN richtigen Umgang hat wohl keiner, zumindest nicht, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Hinterher ist jeder schlauer. Am Fall Singapur zeigt sich, dass man wohl nicht alles bedacht hat, jetzt geht es wieder los. Und wenn man ständig durch die ganze Welt reist, trifft es eben auch die saudische Königsfamilie heftig. Den schnellen Forschungsergebnissen ist auch nicht zu trauen, denn die Interessengruppen, die da mitmauscheln, sind nicht hundertprozentig offen gelegt.
    Immerhin kommst du noch raus in eine traumhafte Umgebung. Genieße die jetzt, bevor die Sommerhitze kommt. Vielleicht fängt man ja dann auch mal endlich an, auf die Wissenschaftler zu hören wie im akuten Fall.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt…
    Frohe Ostern!
    Astrid

  • Sheena 11. April 2020 at 9:25

    Guten morgen Andrea,

    Jaaa Fenster wurden die Tage auch geputzt, war dringend nötig *hüstel*
    Ohja ich genieße es auch wenn in unserem Nachbarstädtchen viiiiel weniger Menschen unterwegs sind als sonst =)
    Uhi die von Natur aus grünen Eier sehen sehr schön aus, ich hab bunte Eier beim Penny mitgenommen.

    Nun wünsche ich dir sonnige und schöne Ostern

    Herzlich Sheena

  • Centi 11. April 2020 at 9:52

    Was für schöne grüne Eier! Sind die von dieses schicken pechschwarzen Hühnern? auf jeden Fall echt was besonderes. Ich habe nur braune und muss wie immer färben…
    Die Altstadtgasse sieht auch sehr schön aus.
    Liebe Grüße und Frohe Ostern!
    Centi

  • Kunzfrau 11. April 2020 at 10:01

    Die Aussage zu Anfang deines Posts gefällt mir gut! So ergeht es mir auch. Nur leider muss ich dann feststellen, dass diese unwirkliche Zeit noch immer anhält und wohl auch noch eine Weile andauern wird. Ich hoffe die Menschheit versteht das und hält sich nachwievor an diese nicht immer schönen Maßnahmen.

    Dir ein schönes Osterfest!
    Marion

  • Rosa Henne 11. April 2020 at 10:25

    Liebe Andrea,
    über das Zitat von Kissinger musste ich gleich mal lächeln und auch über die Steinmännchen habe ich mitgeschmunzelt.
    Die Fotos vom See zeigen fast eine andächtige Stille. Es muss ein merkwürdiges Gefühl sein, wenn die Menschenmassen fehlen.
    Eier, die man nicht färben muss und so wunderschön aussehen, würde ich mir auch gerne kaufen. Gibt es bei uns nicht und habe ich bisher noch nirgends gesehen :-).
    Ich wünsche dir gute Besserung und trotz allem ein frohes Osterfest!
    Liebe Grüße
    Ingrid

  • Pia 11. April 2020 at 11:24

    So kann man sich auch treffen mit den Steinmännchen am See. Dieses Osterfest wird wohl für viele anders werden als gewohnt.
    Machen wir das beste daraus, der Wettergott meint es schliesslich gut mit dem Osterhase.
    Schöne Ostern und bleib gesund.
    L G Pia

  • Ursula 11. April 2020 at 13:54

    Liebe Andrea,
    tja änder können wir jetzt nix mehr. Nur das Beste drauss machen. Jeder so wie es für ihn gut und es für den einzelnen richtig anfühlt. Mein Rücken will gar nicht dran denken. Das Schwimmen fehlt mir.
    Ganz ehrlich auf Eier und Co hab ich so gar keine Lust. Es gab ein paar Blümchen vom Markt dass etwas Farbe ist mehr nicht.
    Doch auf dem Markt heute morgen – ging eigentlich Abstand wird eingehalten – ich konnte nicht widerstehen. Spargel ich hab welchen gekauft.
    Und ja Fenster hab ich auch geputzt. Ich denke mal so sauber waren die noch nie in Deutschland.

    Trotzdem geruhsame Tage.

    LG Ursula

  • Karin Be 11. April 2020 at 15:20

    Nach Ostern ist mir nicht der Sinn. Als Alleinstehende lade ich normalerweise Freunde zum Brunch ein. Letztes Jahr fiel er schon wegen meines Umbaus aus. Dann eben nächstes Jahr, vielleicht, oder gerade doch, weil es das Leben zu feiern gibt.
    Ansonsten genieße ich es gerade einen Kalender ohne Termine zu haben, auch wenn mir, wie Dir, die Therapien fehlen.
    Heute bin ich, obwohl ich für diese Woche den Einkauf schon erledigt habe, doch zum Markt gefahren. Mir war nach frischem Spargel. Extra früh los, wie viele andere, war ich verblüfft, wie diszipliniert und organisiert das Marktgeschehen ablief! Das Schlangenende war zwar ewig weit entfernt bei Spargel, Pflanzen und Bio-Bäcker, doch bin ich froh es doch gewagt zu haben.
    Danke für Deine Seeblicke und schöne Ostern.
    Viele Grüße, Karin

  • Andrea Karminrot 11. April 2020 at 18:33

    Ostereier färbe ich schon seit Jahren nicht mehr.
    Blogbeiträge muss ich auch endlich fertig machen. Berlin wirkt allerdings nicht so leer, wie euer Städtchen.
    Dafür gibt es viele Parkplätze.
    Ich wünsche dir frohe Ostern
    Andrea

  • kleiner-staudengarten 12. April 2020 at 9:28

    Hallo Andrea,
    deine Bilder habe ich wieder genossen…so schön die Eindrücke vom See. Bei uns in der Kleinstadt ist es auf dem Markt ganz okay, doch am Mittwoch bin ich aus den Discountern auch “geflohen”…da war es schon heftig. Bleiben wir zuversichtlich, kreativ und schätzen besonders jetzt die Möglichkeiten vor der C-Zeit.
    Ich wünsche dir frohe und gemütliche Ostertage …und obwohl ich die Eier von den Grünlegern kenne, mag ich sie allein wg. der Schalenfarbe nicht so gerne essen.
    Lieben Gruß, Marita

  • swig – filz felt feutre 12. April 2020 at 17:37

    Tja, leider sind die Probleme derzeit (immer?) nicht “entweder oder”, sondern “sowohl als auch”…
    Aber Deine schönen Bilder tun gut!
    Liebe Grüße und frohe Ostern!

  • mano 15. April 2020 at 8:56

    in der stadt war ich schon seit vier wochen nicht mehr. und ich muss sagen, dass ich das bisher am allerwenigsten vermisst habe. mir fehlt der direkte kontakt zu freunden und familie, besonders zur tochter, die in berlin besonders dem virus ausgesetzt ist und uns nicht besuchen kann. aber das kann deine familie in den usa ja erst recht nicht, da will ich dann mal nicht zu viel drüber klagen… mir hilft die natur ungemein und ich bin so froh, dass ich wie du so viel rauskann, auch wenn einige gegenden und wege jetzt tabu für uns sind und unser nachbar sachsen-anhalt (10 km von hier) uns verbietet, dort spazierenzu gehen. so etndecken wir aber auch im elm und in der region noch viel neues und sehr schönes.
    den ersten spargel der saison habe ich gestern mit handschuhen gekauft und geputzt. so lecker!!
    liebe grüße
    mano