Lecker Nachdenkenswert Rezepte

Was essen wir da eigentlich…?

11. Februar 2015

Ich koche gern mit frischen Zutaten und vielen feinen Gewürzen und backe meist Brot und Brötchen selber. Die samstäglichen Einkäufe auf dem Wochenmarkt mit mehreren Bioständen und sehr vielen frischen Produkten aus der Region sind wirklich eine Freude.

Aber die anderen Einkäufe machen oft irgendwie keinen Spaß mehr, vor allem die im normalen Supermarkt. Wie oft ärgere ich mich, wenn ich auf der Verpackung der Lebensmittel die Zutatenliste zu entziffern versuche – Farbstoffe, Konservierungsmittel, Emulgatoren…. Da ich zu der wachsenden Gruppe jener gehöre, die sich mit Unverträglichkeiten herumschlagen müssen, ist dieser Blick für mich schon seit Jahren zur Selbstverständlichkeit geworden.

Doch – weiß man wirklich nach dem Lesen dieser Listen, was man alles zu sich nimmt?

Nicht nur, dass man erst einmal nachschauen muss, was sich hinter diese Bezeichnungen eigentlich verbirgt, sondern man leider sicher sein kann, dass die Liste auch nicht vollständig ist. Es gibt genug der juristischen Schlupflöcher, wie zum Beispiel die sogenannten “Nichtzutaten”, technische Hilfsstoffe und ähnliches. Oft wissen ja noch nicht einmal die Hersteller aufgrund verschiedenster einzelner (zugekaufter) Bestandteile, aus was für Ausgangsstoffen sich ihr Produkt zusammensetzt.

“Don’t eat anything your great-grandmother wouldn’t recognize as food.”

(“Iss nichts, was deine Urgroßmutter nicht als Nahrungsmittel erkannt hätte.”) 

Michael Pollan

Die  meisten Menschen reagieren nicht auf diese Substanzen – oder noch nicht? Erst wenn man eine Empfindlichkeit oder Unverträglichkeit entwickelt hat, merkt man, dass man diesen Zusatzstoffen kaum ausweichen kann. Mehr als 300 sind in Deutschland zugelassen – in Bioprodukten übrigens nur ca. 50. Wie gut, dass wir mehrere große und kleine Bioläden und -supermärkte in der Gegend finden (und da tobt vor allem am Wochenende der Bär. So ganz allein scheine ich mit meinen Gedanken gar nicht zu sein.)

Nein, man muss sich nicht den Appetit verderben lassen. Ich kann gut auf Fertigprodukte verzichten, denn selber kochen und backen macht Spaß, spart Geld und ist gut investierte Zeit.

Wie schön, dass es wieder Trend zu werden scheint, sein Brot daheim zu backen. Da weiß man, was drin ist und schmecken tut es auch.

Das Rezept für unsere Lieblingsbrötchen habe ich auf meinem Leib-und-Magen-Foodblog Grain de Sel / Salzkorn gefunden. Micha nennt sie “Grobies Dreiecksbrötchen”, was für ein unscheinbarer Name für diese köstlichen Brötle! Das Backen ist durchaus etwas aufwendiger und deshalb backen wir gleich die doppelte Menge und frieren einen Teil ein.

Jetzt mach ich die Backofentür auf und lass die feinen Düfte in Eure Richtung ziehen….

  • Birgitt 11. Februar 2015 at 18:29

    …sind angekommen, liebe Andrea,
    die feinen Düfte…ich habe heute auch Brot gebacken ;-)…so ganz frisch ist es so lecker…

    lieber Gruß Birgitt

  • buntes Landleben 11. Februar 2015 at 18:29

    mmmh, es zieht schon ein ganz besonderer Duft über den See zu mir herauf. 🙂
    Wie machst du den Weizensauerteig wenn du kein Anstellgut hast?
    Wahrscheinlich wie Roggensauerteig oder?
    Mit Emmer und Kamut backe ich auch, aber was ist purpur Weizen?
    Der Spruch von Michael Pollan, gefällt mir sehr gut und ist wirklich war.
    Neulich hat mir eine Kundin am Kässtand ganz entsetzt erzählt, was alles
    im Scheiblettenkäse drin ist, eben alles ausser Käse.
    Und sie war ganz erstaunt das sie für Toast genauso gut meinen Emmentaler oder Bergkäse verwenden kann
    und ganz faziniert das ich nie Reibkäse kaufe, sondern einfach meine Käsereste verwerte, in dem ich sie reibe und zum überbacken nehme. Ja da ist noch oft viel Aufklärungsarbeit nötig, wo doch im Supermarkt alles sooooo viel billiger ist. Aber die Ware vergleicht keiner.

    Ganz liebe Grüße
    Alexandra

    • Andrea_B 11. Februar 2015 at 20:18

      Den Roggensauerteig kannst du teilen und eine Hälfte mit Weizen weiterfüttern und umzüchten. Dann hast du bald einen Weizensauerteig. Purpurweizen ist eine gut verträgliche, purpurfarbene Weizenart mit kräftigem Geschmack.
      Liebe Grüße
      Andrea

    • buntes Landleben 12. Februar 2015 at 6:20

      Danke für deinen Tipp, werde ich gern mal ausprobieren.
      LG Alexandra

  • Flottelotta Blau 11. Februar 2015 at 19:19

    Die Brötchen sehen sehr, sehr lecker aus…aber kein Wunder…wenn das Rezept von Micha kommt…;-). LG Lotta.

  • felix-traumland.eu 11. Februar 2015 at 22:03

    seid wir den thermomix haben, backen wir auch oft brot oder brötchen alleine, leider noch nicht immer
    danke für dein rezept
    liebe grüße
    regina

  • Bianca N. 11. Februar 2015 at 22:24

    Liebe Andrea,
    *schnupper* ich kann den feinen Duft fast schon riechen, zu schade, dass der Bildschirm dazwischen ist.
    Die Frage finde ich sehr wichtig, was wir da eigentlich essen, für mich als Veggie ist es z.B. sehr gruslig, wenn tierische Zutaten durch oben genannte Schlupflöcher in Produkten, von denen man es nicht vermutet hätte, versteckt werden können- z.B. Gelatine im Orangensaft, um ihn anzudicken, bäh…
    Ich finde diese Entwicklung mehr als besorgniserregend- zugunsten von immer mehr Profit wird erst das Wohl der Tiere geopfert und dann auch das des Menschen- letztlich die Gesundheit des Verbrauchers. Die genannten Biomärkte und der Einkauf regionaler Produkte scheinen eine der wenigen Möglichkeiten zu sein, die bleiben, wenn man bewusst einkaufen will, oder muss.
    Danke für diese schöne Idee, die Brötchen sehr lecker aus!
    Lieben Gruß
    Bianca

  • Smutje Rosa 12. Februar 2015 at 4:56

    Oh sehen die lecker aus. Probier ich auch aus. Und Du hast recht, kein Mensch blickt mehr durch, was für Chemie er gerade zu sich nimmt. Und ich befürchte, trotz Bewusstseinsveränderung von einigen, bleiben noch genügend Menschen übrig, denen man den Mist verkaufen kann.
    Ich stöber lieber in Blogs umher und finde dann so wunderbare Dreiecksbrötchen 🙂
    Beste Grüße
    Ulli

  • Andrea Karminrot 12. Februar 2015 at 6:35

    Du hast so Recht! Das meiste was man kaufen kann, gefällt mir nicht mehr. Und schmeckt auch meistens gar nicht. Um so schöner finde ich dann solche Rezepte. Und wenn dann auchnoch der leckere Duft hier rüber zieht.
    ^_^ ich glaube ich fange auch wieder an, wenigstens mein Brot zu backen.
    Lieben Gruß
    Andrea

  • Judika 12. Februar 2015 at 7:17

    Liebe Andrea,
    ich habe noch nichts gegessen, geniesse eine Tasse Kaffee und die Ruhe nachdem alle ausgeflogen sind, versuche mich von sehr arbeitsintensiven Tagen zu erholen und wünsche mir gerade jetzt so ein Brötchen von Dir – hätte selbstgekochte Marmelade zum Draufschmieren….
    Judika

  • Monika + Bente 12. Februar 2015 at 17:51

    … das riecht sooooo verlockend gut, könntest du die Tür bitte wieder schließen … 🙂

    Du hast in allem Recht und machst es gut – und die Bilder sind auch lecker …

    Liebe Grüße – Monika

  • mano 13. Februar 2015 at 6:24

    brotbacken ist nicht so meins – aber wir haben das glück einen bio-brotladen im nachbardorf zu haben. mit anderen bioläden ist unsere dörfliche gegend leider nicht so gesegnet und man muss vom land immer extra in die stadt fahren. so bleibt es leider nicht aus, auch öfter im supermarkt einkaufen zu müssen. neben den tausenden zusatzstoffen stören mich dort auch immer mehr diese allüberall vorhandenen plastikverpackungen (auch bei den bio-supermarktprodukten!). also doch öfter zum markt in die stadt…
    liebe grüße und guten appetit – die brötchen sehen superlecker aus!
    mano

  • Renate K. 16. Februar 2015 at 14:44

    hmmmmmm ich rieche den Duft und genieße diese Frische und gesunde Mischung,
    ich finde es auch super, dass sich wirklich immer mehr Menschen wieder mit unserer Nahrung auseinander setzen
    ABER es gibt noch viel zu tun und vor allem die Politik zu überzeugen !!!!
    :O)