Freiheit ist der sichere Besitz all derer,
die den Mut haben, sie zu verteidigen.
Perikles (490 – 429 v.Chr.)
Meine erste Märzwoche
Erfreulichkeiten der Woche
Im Rückblick auf den Februar habe ich bemerkt, dass ich in meinen Projekten viel weiter fortgeschritten bin, als ich erwartet hatte. Bevor ich mir aber die To-Do-Liste für den März vorknöpfe, räume ich erst einmal alles zur Seite, denn es steht ganz lieber, trubeliger Besuch ins Haus.
Auch schön war der Besuch im Gartencenter. Die bunten Stiefmütterchen können Kübel und Garten ein bisschen bunter machten. Das tut dem Auge gut.
Ärgernisse der Woche
Mich nervt gerade das Selbstverständnis vieler Leute, die ihre Freiheit haben wollen, aber nicht bereit sind, sie zu verteidigen. Wir haben sie alle (da schließe ich mich auch ein) viel zu lange als Selbstverständnis und ohne Bedrohung genommen.
Außer diesen grauen Gedanken nervt noch das Dauergrau ein wenig, das sich über uns hier am See festgekrallt hat, wenn überall sonst wohl schon der Frühling reinspickelt. Ist halt so, muss man sich eigentlich nicht drüber ärgern, sondern ignorieren.
Politische Themen der Woche
Die Schwarzer-Zarenknecht- Demonstration zeigte eine beschämende Unterwerfung vordem Aggressor, die erschreckende Umkehr von Täter und Opfer. Die Solidarität mit den brutal Angegriffenen war absolut nicht vorhanden. Da marschierte Moskaus fünfte Kolonne.
Diese Querfront-Bewegung ist eine abscheuliche Sammlung von Anhängern verschiedenster Verschwörungsideologien, der Szene der Coronaleugner, QAnon-Fanatikern, Rechtsextremen, Reichsbürgern, Regierungshassern Altkommunisten und jenen Friedensbewegten, die keine Berührungsängste mit diesen Szenen haben. Unzufriedene, Desinformierte, Radikale lassen sich natürlich gern von der Propaganda einfangen und mobilisieren. Mancher verirrte Friedensbewegte hängt in der Masse und beschwert sich weinerlich, dass die die böse Welt leider nicht seinen Illusionen gefolgt ist. Wer ist Schuld? Die Eliten, Amerika, und überhaupt!!!
Noch Fragen? Hier gibt es Antworten, allerdings fachliche qualifizierte….
Auf meinem Nähtisch
Genäht habe ich in den letzten Februartagen noch schnell den Quiltblock, der eigentlich für März fällig gewesen wäre. Danach habe ich den Nähtisch endlich mal auf- und abgeräumt. Da Gäste anstehen, mutiert mein Werkelraum zum Gästeschlafzimmer.
Auf meinem Büchertisch
Was für ein sprachlicher Genuss ist das außergewöhnliche Buch “Quendel” von Caroline Ronnefeldt. Ganz leicht erinnert es mich an “Der kleine Hobbit” von Tolkien. Das Hügelland der Quendel könnte unweit des Auenlandes liegen. Aber doch ist es ganz anders, dafür mit absoluter Sogwirkung. Gut, dass die beiden folgenden Bände bereits vorliegen….
Da noch ein Sachbuch parat lag, was mich verlockte, lese ich parallel dazu noch von Anita Blasberg: “Der Verlust. Warum nicht nur meiner Mutter das Vertrauen in unser Land abhandenkam.” Ein sehr interessanter und kritischer Blick auf die letzten 30 Jahre im politischen Geschehen Deutschlands.
Auf meiner Agenda
Da ich im Haus momentan vieles ändere und umstelle, könnte ich das vielleicht auch auf dem Blog tun. Mal sehen, ob ich das in der nächsten Woche schaffe.
Auf vier Beinen
Der kleine Springinsfeld macht gerade viel Freude. Nur beim Fotografieren fehlt ihm meistens die Geduld.
Eine große Prüfung steht jedoch seit gestern wieder an…. Besuch.
Mein Wochenende
Das Haus ist voll inklusive Baby und Kleinkind. Hier geht es rund, deshalb bin ich heute auch nur sehr kurz hier. Bei Euch schaue ich dann erst in der nächsten Woche rein. Viel Spaß beim Samstagsplausch (Karminroter Blog) und am ganzen Wochenende
Hach… diese Entwicklung von BabyFlint zum heutigen Flint.. zum hinschmelzen. Klar meistert er den Besuch. Vielleicht nicht gleich in den ersten 10 Minuten…
Deine Buchempfehlung klingt gut. Ich mag so Geschichten..
Viiiiiel Freude mit dem Besuch. Macht es euch schön!!
Liebe Grüße von hier
illy
Immer noch dieser wache Blick – unverkennbar!
Herrlich, Märzenbecher. Von einer Gartennachbarin bekam ich gestern eine Handvoll, frisch ausgegraben, in die Hand gedrückt. Ich wäre die erste gewesen, die gewusst hätte, was da wächst und da hatte sie das Bedürfnis gehabt mir welche zu schenken.
Ein schönes Wochenende mit der Familie,
mit vielen lieben Grüßen,
Karin
Flint ist schon zwei Jahre alt? Fröhlichen Wurftag wünschen Julie und ich 😉 Und Du bekommst so lieben Besuch, Andrea? Das ist ja ganz und gar wunderbar! Habt eine herrliche Zeit zusammen! Ich bin gespannt, wie Flint auf die kleinen Menschen reagiert. Du auch? Ganz liebe Grüße, Nicole
Dann genieße jetzt erstmal Deinen Besuch und den Trubel im Haus liebe Andrea,
wir hatten gestern auch das Haus voll.
Deine bunten Frühlingseinblicke sind einfach zu schön, denn im Moment ist es hier einfach nur grau und nass.
Na gut, dass Nasse können wir gut gebrauchen, aber ein wenig Sonne wäre auch schön.
Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
Nicole
Ich lese hier ja mit großer Aufmerksamkeit – und ich lese auch gerne in Meinungen, die vielleicht nicht ganz mit meinen Ansichten übereinstimmen. Ich denke über alle Sichtweisen, denen ich Vernunft zuordnen kann, nach.
Ich kann absolut nachvollziehen, dass wir ein Land, das so brutal überfallen wurde, unterstützen müssen. Die Waffenlieferungen sind vermutlich ohnehin weitestgehend in Europa befürwortet, auch bei den Völkern. Ich gehe zumindest davon aus, Statistiken kenne ich keine. Grundsätzlich widerstrebt es mir allerdings innerlich total, dass es überhaupt möglich ist, daran als Waffenfirmen wieder Geld zu verdienen, denn wer liefert, der kauft auch wieder nach! Das hat eine Logik – und aufgrund der Angelegenheit wird ohnehin weiterhin aufgerüstet.
Ich fühle mich niemandem zugehörig, der bei solchen Protestmärschen beobachtet werden kann. Aber ich bin ein Mensch, der über vieles, das in unserer Welt vor sich geht – auch aufgrund von überbordender Gleichgültigkeit -,
nachdenkt. Ich beobachte auch radikalisierte Sprache – und diese schätze ich nicht. Weder bei den einen noch bei den anderen. Meiner Erfahrung nach ist es immer auch Sprache, die Konflikte befeuert.
Ich bin inzwischen sehr froh, nach über 17 Jahren nicht mehr mit Kindern zu arbeiten. Ich habe sie immer an meine Seite genommen, wenn Sechs- bis Zehnjährige (sie waren meine Schüler*innen) aufeinander eingedroschen oder einander gebissen haben, sich mit ihren Schuhen an den Füßen brutal getreten haben, auch mit selbstgebastelten Waffen in der Hand, Erwachsene nachahmend – so schnell konnte man gar nicht schauen, hatten sie wieder eine Legowaffe in der Hand. Was würde ich Kindern nun erklären? Ich bin immer noch der Meinung, dass man nicht zurückschlagen soll, wenn man geschlagen wird. Aber ist so eine Haltung glaubwürdig? Sie sehen ja an unzähligen dummen Erwachsenen, dass sie es anders machen … Ich habe immer Verständnis gezeigt, wenn Kinder sich zur Wehr gesetzt haben, das ist ja auch ein menschlicher Reflex – aber ich habe auch das Gespräch gesucht, um ihnen zu vermitteln, dass es kein guter Weg ist, zurückzuschlagen. Es schien mir wesentlich, darauf hinzuweisen, dass man sich auch aus dem Weg gehen kann, wenn es gar nicht miteinander geht. Ich bin angesichts dieser Entwicklungen in unserer Nachbarschaft oft tieftraurig – und auch aus diesem Grund, weil ich so sehr Frieden unter den Menschen wünsche, würde ich mich manchmal sehr gerne einfach nur verkriechen … Ich war immer gegen Waffenproduktionen und ich werde es immer sein – und ich möchte auch keine Spielzeugwaffen in Kinderhänden sehen.
Ich komme allerdings mehr und mehr zur Meinung, dass Waffenlieferungen richtig sind, auch, weil Putins Truppen sonst möglicherweise bald die nächsten Länder überrennen. Trotzdem muss auch auf Verhandlungen gesetzt werden, das kann ja nicht ewig so weitergehen. Nur, zu welchem Preis?
Ganz eindeutig kann ich mich zu Deinem Vierbeiner äußern, der ist einfach ein bildhübscher Anblick!
Liebe Grüße, C Stern
Für liebe Gäste räumt man doch gerne seine Sachen zur Seite. So erging es mir auch in letzter Zeit. Ja das Grau und der Nordwind dürften jetzt dem Frühling Platz machen, bin ich ganz deiner Meinung.
L G Pia