Am Anfang war der Rhythmus.
Hans von Bülow (1830-1894)
Fangen wir doch das Jahr mit einem ganz grundlegenden Thema an und machen es zum Motto des ersten Monats.
Wer die Natur beobachtet, dem ist rasch klar, dass in ihr ein vollkommener Rhythmus herrscht. Die vier Jahreszeiten, Ebbe und Flut, Sonnenaufgang und -untergang, die Mondphasen, Lebenszyklen etc. sind für uns selbstverständlich und geben uns zudem ein Gefühl der Beständigkeit.
Über all dies hat der Mensch im Laufe der kulturellen Entwicklung eine Vielzahl seiner eigenen Rhythmen gelegt, wie z.B. die der Zeitmessung. Schon als kleine Kinder werden wir mit rhythmischen Versen erfreut und rhythmisch gewiegt oder auch auf den Knien geschaukelt.
So gehen wir tagtäglich durch unser Leben begleitet vom Schlaf-Wach-Rhythmus, der Rhythmik im Puls, Atem, im Ticken der Uhr, der Musik, die wir hören, in der Architektur, die uns umgibt, in der Kunst, die wir schaffen…
Jahreszeiten, Tageszeiten, Leben und Schicksale sind alle, merkwürdig genug, durchaus rhythmisch, metrisch, taktmäßig.
In allen Handwerken, und Künsten, allen Maschinen, den organischen Körpern, unsren täglichen Verrichtungen, überall: Rhythmus, Metrum, Taktschlag, Melodie. Alles, was wir mit einer gewissen Fertigkeit tun, machen wir unvermerkt rhythmisch.
Rhythmus findet sich überall, schleicht sich überall ein. Aller Mechanism ist metrisch, rhythmisch.
Hier muß noch mehr drin liegen. – Sollt’ es bloß Einfluß der Trägheit sein?
Novalis (1772-1801 – aus: Fragmente, Von der geheimen Welt)
Eingriffe in unsere innere Rhythmik mögen die meisten von uns nicht. Wie geht es Euch bei der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit? Fällt Euch der Umstieg auf einen anderen Zeitrhythmus leicht? Und wie ist es nach Langstreckenflügen auf andere Kontinente? Meinem eigenen inneren Rhythmus gefällt beides nicht wirklich.
Den Rhythmus finden
Bei meinem Monatsmotto möchte ich sowohl auf die unabänderlichen Rhythmen der Natur, die Rhythmen, die wir Menschen z.B. im Künstlerischen schaffen, und die Rhythmen, die wir für unser persönliches Leben selber wählen, blicken.
Der Januar ist doch ein guter Monat, um mal zu schauen, ob der – von uns selbst gewählte – Rhythmus, den wir tagtäglich, wöchentlich oder monatlich vollziehen, wirklich der ist, der uns gut tut. Alles was wir beständig wiederholen und wiederholen, ist viel bedeutender für uns als einmalige Ereignisse.
Ob es jetzt der tägliche Morgenkaffee, der wöchentliche Yogakurs, der monatliche Treff mit den Mädels oder der alljährliche Betriebsausflug ist. Spürt mal nach, welche Rhythmen Euer Leben prägen. Was möchtet ihr verstärken und viel öfter tun – und in welchem zeitlichen Rhythmus? Welche tun Euch nicht gut?
Vielleicht legt Ihr im Januar gern das Augenmerk auf das kreative Tun und findet dort zu spannenden Rhythmen. Zeigt sie uns doch bitte! Die Kunstrichtung oder die kreative Tätigkeit ist da ganz egal.
Gibt es rhythmische Elemente, die Euch stören und unter denen Ihr leidet? Oder solche die ihr liebt? (Rhythmische Maschinen können mich schier in den Wahnsinn treiben…)
Wie Ihr bei den Fotos seht, findet man Rhythmisches sehr schnell in der Natur. Auch im Winter. Es wird also wieder sehr interessant, wie Ihr das Monatsmotto des Januar für Euch interpretiert. Rhythmus, das haben wir gesehen, werdet Ihr überall finden, ihr müsst nur alle Sinne öffnen.
Lasst uns also ganz beschwingt und rhythmisch beginnen. Und wo ist so ein feiner Rhythmus drin, der gleich mehrere Sinne ins Schwingen bringt wie der Tanz? Albert Einstein soll gesagt haben (egal ob er es oder jemand anderes sagte, es passt wunderbar):
“We dance for laughter, we dance for tears, we dance for madness, we dance for fears, we dance for hopes, we dance for screams, we are the dancers, we create the dreams.”
Spielregeln
Eure Beiträge (gern auch mehrere) sollten alle von diesem Januar stammen und vom 2. – 31.01.19 veröffentlicht werden. Natürlich ist der direkte Bezug auf das Thema “Den Rhythmus finden” wichtig.
Natürlich dürft Ihr das Logo des Monatsmottos mitnehmen:
Wie Ihr seht, ist das Motto sehr vielfältig. Ein Blick auf seinen Lebensrhythmus lässt sich besser in Worte fassen, als fotografieren, kein Problem. Genauso wie der Rhythmus des Lieblingsgedichtes…
Also los!!!
Ein sehr interessantes Thema, liebe Andrea. Ich bin schon gespannt auf die Interpretationen.
LG, Varis
Oja, liebe Andrea, das ist wirklich ein sehr spannendes Thema und so wichtig für jeden von uns. Ich bin ein absoluter Rhythmus-Mensch und kann sehr gut mit steten Wiederholungen bestimmter Abläufe umgehen. Auf der anderen SEite stören mich Veränderungen dieses Rhythmus überhaupt nicht. Vielleicht scheint das absurd, aber es ist so, als nähme ich die Dinge, wie sie kommen. Kann ich einen Rhythmus finden, finde ich ihn. Wird er gestört, lasse ich das andere ihn stören und gehe mit der Veränderung. Wie ich das nun kreativ für dich umsetzen werde, weiß ich noch überhaupt nicht. Aber gut Ding will Weile haben 🙂 LIeben Gruß und alles Gute für dich im neuen Jahr! Schön, dass du die Monatsmotto weitersetzt (und wieder so schöne Zitate und Textauszüge einfügst ;-))
LG. Susanne
Liebe Andrea,
ein tolles Thema, über das ich erst mal nachdenken mußte, aber ich denke, ich habe etwas gefunden.
Auch in habe meinen Rhythmus, hat ja fast Jeder, es gibt nun mal Dinge, die sich auch im Leben immer wiederholen.
Ich denke aber, ich habe etwas gefunden, es steht im Entwurf im Kopf, aber fertig ist es noch lange nicht, ich kann das aber mit einer anderen Aktion zusammenbringen.
Die Sache mit dem Rhythmus wäre auch etwas für eine Ausstellung letztes Jahr gewesen, denn auch in der Malerei und Kunst wiederholt sich vieles und natürlich auch in einer Choreographie, schon spannend.
Lieben Gruß Eva
Was für ein interessantes Monatsmotto, liebe Andrea. Ich bin gespannt auf die Umsetzungen, allerdings siehst Du mich selbst gerade einbissel hilflos. Rhythmus. Im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten. Wie soll ich denn das alles in Worte fassen und mit Bildern umsetzen? Ohhweh.. mir schwirrt der Kopf. Jetzt muss ich erstmal denken 😉 Dir einen lieben Gruß, Nicole
Liebe Andrea, erst gestern schrieb ich in einem Brief an eine Freundin daß ich erstmal einen neuen Rhythmus finden muß nun da die Arbeit so viel von meiner Zeit beansprucht…Dein Monatsmotto paßt wie maßgescgbeidert! Eins stellt sich da schon um: Meine Hauptmahlzeit ist wieder mittags statt nach 17 Uhr wie hier üblich. Daß mir das nicht guttut weiß ich schon seit Jahren…schöne Feiertage wünscht Dir ♥nic
*maßgeschneidert – frau sollte das Licht einschalten am frostigen Morgen im hohen Norden! 😀 ♥nic
Guten Tag und ein gesundes neues Jahr
das ist ein sehr spannendes Thema und ich werde mich einfach mal daran ausprobieren.
Es gibt sicher viele offensichtliche und auch einige versteckte….
Lieben Gruß
Ivonne
Ein tolles neues Thema, was Du Dir da ausgedacht hast! Ich muss mal schauen, Rhythmus nach den Feiertagen wieder finden… die Jungs haben noch Ferien und da lebt man noch ein wenig ohne Rhythmus. Aber dann…. 😉
herzliche Grüsse und einen guten Anfang 2019 (ach ist das noch ungewohnt und geht einem noch schwer von der Hand)
Nina
…auf den ersten Blick ein für mich schwieriges Thema, liebe Andrea,
keine Ahnung, wie und was ich da umsetzen könnte…vielleicht weil der Rhythmus, den mir der Alltag gerade aufzwingt, viel von meiner Kreativität und Leichtigkeit schluckt…gerade deshalb sollte ich das wohl im Auge behalten, wir werden sehen…
wünsche dir einen guten Tag,
liebe Grüße Birgitt
Dritter Anlauf zu einem Kommentar , denn zu diesem Thema fällt mir – außer in musikalischer Hinsicht- nichts ein, wozu ich mich im Blog äußern könnte, möchte, sollte…
Ich bin schon immer ins Stolpern gekommen, wenn der altgedienten Lehrerin die jungen Seminarveranstalter was von Rhythmisierung des Unterrichts faselten ( und mir Kollegen auf Unterrichtsbesuch sagten, dass sie das bei mir bewunderten ). Mag ja sein, mag ja sein, dass mein Naaksühl – Leben auch so was wie Rhythmus hat/ist – aber mir mit meinem Anarchien klingt das alles immer zu sehr nach Stundenplan & Unfreiheit. Und nichts mag ich lieber, als alles Vorgegebene in den Wind zu schießen und mich treiben lassen.
Aber vielleicht ist das auch schon ein Ansatz.
Jetzt guck ich mir mal die anderen Beitrage an.
LG
Astrid
“Anarchien” muss “Anarcho-Gen” heißen….
Was für ein spannendes Thema, liebe Andrea! Ob ich es schaffe, einen Beitrag zu Papier, äh, Post zu bringen, weiss ich noch nicht, aber du hast mich (als unruhiger Veränderungsmensch) sehr zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank dafür!
♥ Monika
Ein tolles Thema liebe Andrea,
und auch heute habe ich direkt was für Dich.
Jeden Monatsanfang begrüße ich den neuen Monat mit einer kleinen Liste, was ich alles Schönes und nicht so Schönes vorhabe.
Das ist schon eine liebgewordene Gewohnheit hier auf dem Blog und natürlich auch ein Rhythmus, 12 x im Jahr.
Bin schon gespannt, ob ich im Januar noch mehr für Dich finde.
Dir einen schönen Nachmittag, lieben Gruß
Nicole
Liebe Andrea, Du hast Dir ein spannendes Thema ausgesucht. Ich glaube auch, dass es viele interessieren wird. Mal sehen, ob ich auch was beitragen kann.
LG
Magdalena
Und wie jedes Wochenende gibt es heute Blumen.
Ein liebgewonnener Rhythmus, den ich auch dieses Jahr beibehalten möchte.
Hab einen schönen Samstag, lieben Gruß
Nicole
Als ich dein Monatsmotto las, liebe Andrea dachte ich diesen Monat müsse ich passen. Wie mehr ich darüber nachdachte merkte ich was alles Rhythmisch ist. So interessant wie ich das Thema finde, so neugierig bin ich wie du auf das Monatsmotto gekommen bist, was für Gedankengänge dir durch den Kopf gehen? Jetzt bin ich gespannt was alles verlinkt wird.
L G Pia
Ein sehr nachdenkenswertes Monatsthema, vielschichtig zu interpretieren! Leider bin ich selbst gerade völlig aus meinem persönlichen Rhythmus geraten und arbeite daran ihn wieder zu finden, denn ohne Rhythmus ist Chaos.
Liebe Grüße Ulrike
ein sehr, sehr spannendes thema, dem ich mich heute gleich angeschlossen habe. nach viel erholung in meiner blogpause hat sich einiges gelichtet und ich hoffe, dass ich im neuen jahr einen rhythmus finde, der mir mehr gelassenheit bietet und damit auch mehr lebensfreude. das wird auch das künftige bloggen betreffen, denn ich möchte mehr zeit draußen und in meinem arbeitszimmer verbringen und weniger am pc. mal sehen, wie weit es mir gelingt.
liebe grüße
mano