Stimmt, ich bin einen Tag zu früh dran. Irgendwie bin ich ein bisschen aus dem Rhythmus geraten, das ist mir leider gerade zu eigen. Aber andererseits halte ich so unsere Eye-Poetry ein bisschen aus dem Wochenend-Gedrubbel heraus…
Ich habe lange um das Gedicht dieser 9. Ausgabe der Challenge gerungen, vielleicht, weil ich noch mitten in der Tätigkeit für die Eye-Poetry #08 beschäftigt bin. Da hängt man irgendwie noch mit den Gedanken fest.
Doch am Ende habe ich mich gewundert, warum ich nicht gleich darauf gekommen war.
Auch dieses Mal habe ich wieder ein Gedicht gewählt, eines was ich sehr liebe. Es stammt vom irischen (National-)Dichter und Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats (1865-1939) und wurde 1899 veröffentlicht. Yeats war nicht nur Lyriker, sondern auch Essayist, Dramatiker, begründete das irische Nationaltheater, begeisterte sich für die keltische Mythologie und Magie, sammelte Volksmärchen etc.. Immer wieder wandelte er sich, war in der Lage, sich neu zu erfinden.
Das ausgewählte Gedicht gehört gewiss zu seinen kürzesten.
Hätt ich des Himmels reichbestickte Tücher,
bestickt aus Golden- und aus Silberlicht,
die dunklen, die blauen und die hellen Tücher,
aus Nacht, aus Tag und aus der Dämmerung,
legt ich die Tücher dir zu Füßen.
Doch ich bin arm und habe nichts als Träume,
so leg ich meine Träume dir zu Füßen.
Tritt leise, denn du trittst auf meine Träume.
He wishes for the Clothes of HeavenHad I the heaven’s embroidered cloths,
Enwrought with golden and silver light,
The blue and the dim and the dark cloths
Of night and light and the half-light;
I would spread the cloths under your feet:
But I, being poor, have only my dreams:
I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams
William Butler Yeats
Am 15. Oktober werde ich nachfragen, was Euch an interessanten Ideen in den Sinn gekommen ist. Vom 15. Oktober bis zum 14. November habt Ihr dann wieder Zeit zum Verlinken.
Hier noch einmal die Spielregeln:
Eure Möglichkeiten sind weit gefächert, je größer am Ende die Vielfalt, desto interessanter ist es doch.
* Eye Poetry – was ist damit gemeint?
“Lyrik fürs Auge” – Literarisches für das Auge umgesetzt.
* Idee:
An jedem 15. eines Monats stelle ich ein Gedicht, ein Zitat oder ein kurzes Stück Prosa vor.
Wir haben einen Monat Zeit, einen ganz persönlichen kreativen Weg zu finden, den Text für das Auge umzusetzen, zu interpretieren und in eine neue, eigene Form zu gießen.
Die Form ist frei. Möglich sind z.B.
– Foto, Fotoserie
– Darstellung in gemalter, gezeichneter, collagierter, gestempelter … etc. Form
– künstlerische Installation oder Aktion
– Genähtes, gestricktes, gesticktes, gefilztetes etc. Objekt
– Filmchen
– …
Es gibt keinen falschen oder richtigen Zugang, sondern nur einen ganz persönlichen.
Es geht nicht um Perfektionismus, sondern um kreatives Schaffen, Spaß, Inspiration.
Jeder wählt die Form, die ihm gerade passend erscheint, an der er Spaß hat, wofür gerade die Zeit übrig ist. Und manchmal ist dann vielleicht auch der Zufall im richtigen Moment zur Stelle.
* Vorstellung
Teilnehmen könnt Ihr mit einem eigenen Blog-Posting. Am 15. des Folgemonats verlinkt Ihr die Darstellung Eurer Ergebnisse auf meinem Blog.
(Am besten, ihr sucht für das Thumbnail-Image, das dann hier auf dem Blog erscheint, Euer Ergebnis aus).
Spannend wäre es, wenn Ihr Eure Idee und den Weg dahin schildern würdet. Am Ende sollte auf jeden Fall das Objekt / Foto/ Bild/ … stehen mit dem zugrunde liegenden Zitat.
Bedingung ist nur, dass es keine älteren Beiträge sind und/oder die nicht in Zusammenhang mit unserem Projekt erstellt wurden. (Kommerzielle oder Werbung tragende Links sind unerwünscht, da bitte ich um Euer Verständnis).
Gern dürft Ihr diesen Button mit auf Euren Blog nehmen:
Viel Spaß! Wir treffen uns mit unseren Ergebnissen dann hier am 15. Oktober.
Wunderschön, dein ausgewähltes Gedicht, Andrea! Eine gute Wahl, und ich freue mich schon wieder, damit "zu arbeiten". Doch bis Yeats freue ich mich erst noch an den Ergebnissen zu Fried und den Umsetzungen. (Und schön, dass meine Post so schnell und passgenau ankam; hatte dir bei mir noch geantwortet….es freut mich, wenn es dir gefällt.) LG. Susanne
Was für ein schönes Liebesgedicht, das gefällt mir. Den Autor kenne ich nicht, was sich aber ändern wird und ein klein bisschen kann ich mir schon etwas vorstellen.
Lieben Gruß Eva
ein wunderschönes gedicht! auch wenn ich als erstes "blaue tücher" gelesen habe… das passt ja gerade so gut! aber erstmal muss ich mich noch um herrn fried kümmern!!
liebe grüße
mano
Ein schönes Gedicht. Und ich habe sofort lauter Bilder im Kopf, doch die sind alle völlig daneben. Verkehren alles ins Gegenteil. Aber ich arbeite daran.
Lieben Gruß und ein schönes Wochenende
Katala
Ein Gedicht, das wirklich den Namen Poesie verdient.
Lieben Gruß
…ein Gedicht, liebe Andrea,
zu dem ich erst einen Zugang finden muß…ich bin gespannt, was wird,
liebe Grüße Birgitt
Oh, auch du bist noch nicht am Start… ( wobei ich für mich eigentlich sagen muss, dass ich gar nicht in die Startlöcher gegangen bin, was an meiner geistigen wie körperlichen Rekonvaleszenz liegt ).
Bon week-end!
Astrid
Was für ein schönes Gedicht, liebe Andrea. Tücher aus Himmelslicht gewebt.. da müsste ich gleich noch mal.. ach, das verrate ich noch nicht. Ganz liebe Grüße und ein charmantes Wochenende, Nicole (die gestern einen vollen Tag hatte: morgens Kinderarzt und Job und nachmittags ein Gespräch mit einer "24h-Stunde-Pflege-Agentur" für meine Mutti)
Uhh. Das gefällt!
Und mir fällt ein…
Ich versuche mich dann mal wieder.
Liebe Grüße
Andrea
W.B. Yeats mag ich ganz gern, kennen gelernt bei einem Irlandurlaub in Sligo, seiner Herzensheimat. Vielleicht fällt mir ja dieses Mal etwas ein für dein Eye-Poetry, lg
eines meiner Lieblingsgedichte, oh ich danke Dir. So zauberhaft. Ganz zarte Rosengrüße, Eva