Wochenrückblick

Augen auf

3. Dezember 2022

Wir sollten niemals aus den Augen verlieren,
dass der Weg zur Tyrannei mit der Zerstörung der Wahrheit beginnt.

Bill Clinton

Meine erste Dezemberwoche

GESTAUNT

über den unerschrockenen und auch recht naiven Fasan, der uns im Wald schier verfolgte. Der arme Flint wurde fast kirre. Schön sind diese Tiere ja, aber man merkt, dass sie kaum Feinde hier haben.

GENOSSEN

jeden Sonnenstrahl

GEÖFFNET

das erste Törchen am Adventskalender bereits am 1. Advent. Dafür liebe ich den finnischen Adventskalender, der beginnt nämlich nicht unbedingt mit dem 1.12..

unaufgeforderte und unbezahlte Werbung, da Nennung von Namen, Buch- und Musiktiteln

GELESEN

Gestern habe ich “Die Meute der Morrigan” von Pat O’Shea wieder aufgeschlagen. Es ist Ewigkeiten her, dass ich das Buch mit meinen Töchtern gelesen habe. Hier geht es um die irische Götterwelt und den Kampf zwischen Gut und Böse.

Leider findet dieser Kampf ja gerade auch auf dem Rücken der ukrainischen Zivilbevölkerung im Osten statt. Das Leid der Menschen dort einfach so wegzuschalten, finde ich unerträglich. Wie wäre es mit einem Hilfsbeitrag, anstatt nur die Augen zu schließen? Am Mittwoch erst hat der Bundestag endlich den stalinistischen Holodomor am ukrainischen Volk als Völkermord anerkannt. Noch immer lese ich in “Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin” von Timothy Snyder , der diesen Genozid genau schildert.

Während meiner Wartezeit bei der Tierärztin habe ich schon fleißig gelesen in Herbert Sehner: “Wie Hütehunde wirklich ticken”. Sehr informativ.

GEHÖRT

1914 schrieb der ukrainische Komponist Mykola Dmytrowytsch Leontowytsch (1877-1921) das Volkslied “Schtschedryk” (hier könnt Ihr mehr dazu lesen). Nach einer Konzertreise, die über europäische Länder bis in die USA führte, erlangte es größere Bekanntheit. Der amerikanische Komponist ukrainischer Abstammung Peter (Petro) Wilhowsky, der für den amerikanischen Radiosender NBC arbeitete, unterlegte das Lied dann mit einem komplett anderen englischen Text. Unter dem Titel “Carol of the Bells” wurde es schließlich weltbekannt. Welche Version mögt ihr am liebsten?
Als Kinderchor, aktuell arrangiert, auf der Harfe, orchestral als traditonelles Volkslied mit seinem Originaltext auf Englisch übersetzt? Es ist unbedingt eines meiner Lieblingsweihnachtslieder.

Übrigens: Der Komponist Mykola Leontowytsch wurde 1921 von einem Agenten des russischen Geheimdienstes im Alter von 43 Jahren in seinem Elternhaus erschossen. Hundert Jahre später hat sich nicht viel verändert.

GEMOCHT

Noch ein Musikstück, das mittlerweile 10 Jahre alt ist. Tom Odells “Another Love” wurde Anfang des Jahres Symbol der Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes gegen die russische Invasoren. Inzwischen wird der Song auch Solidaritätsaktionen westlicher Frauen mit den Iranerinnen unterlegt. “And if somebody hurt you, I wanna fight…”

GECLICKT

Diese Fotoausstellung des Bundestages über das “unbezwingbare Herz Europas”

GEMOCHT

das große Engagement des Bausachverständigen Maik Menke und der Hilfsorganisation “Stützpfeiler”. Unbedingt anclicken.

GENERVT

Alice Schwarzer nervt. Sie kann sich gern auch im Rentenalter um den Feminismus kümmern. Aber es wäre wirklich nervenschonender, wenn sie sich nicht dauer-mediengeil ins Rampenlicht drängt zu Themen, von denen sie nichts versteht.

GESTAUT

die Dauergroßbaustelle auf der Bundesstraße ist mal wieder Staunadelöhr geworden. Da habe ich die Fahrt in die Stadt lieber gleich auf den nächsten Tag geschoben.

GESTRICHEN

den Weihnachtsbaum von der Liste. Ab sofort wird für uns kein Baum mehr abgehackt. Es gibt wiederverwendbare Alternativen

GESESSEN

habe ich fünf Stunden lang bei der Tierärztin. Naja, gut, 1 1/2 Stunden war ich einkaufen, den während Flints Operation und der anhaltenden Wirkung der Narkose brauchte mich dort niemand. Aber da man ihm (als Collie und wegen sonstiger gesundheitlicher Risiken bei ihm) lieber keine Aufwachspritze geben wollte, setzte ich mich halt während er langen Aufwachphase neben mein Sensibelchen.

GETRAGEN

Flint trägt jetzt einen Body, damit er nicht an der Wunde leckt. Es sind nur kurze Leinenspaziergänge erlaubt. Am Mittwoch wird dann die Wunde in der Praxis kontrolliert. Der kleine Collie findet das Leben derzeit sooo öde und gemein.

GENÄHT

Im Moment bin ich bei einem kuscheligen Sweatpulli für die zweitälteste Enkelin

GEPLANT

noch mehr kuschelige Sweatpullis

GESCHMÜCKT

Jetzt sieht das Haus auch ein bisschen adventlich aus. Drei kleine Weihnachtssterne holte ich aus der Gärtnerei, der Liebste zieht schon eine Amaryllis. Auch so Rituale…

GELAUFEN

alleine zum See, denn Flint darf nur wenig gehen und muss unter Kontrolle stehen.

GEFÜTTERT

die geflügelten Herrschaften

GESCHAFFT

habe ich es noch nicht, bei allen Teilnehmer*innen des Jahresprojektes 2022 vorbeizuschauen. Das liegt daran, dass ich gerade mein Augenmerk auf den Vierbeiner legen muss. Ich komme vorbei in den nächsten Tagen, versprochen.

GEKAUFT

Pferdestoff, Holzpferde etc. Jaja, die Pferdeleidenschaft hat sich genetisch fortgesetzt.

Mein Wochenende

ist geprägt vom kleinen Collie. Seine Operationsnarbe muss beobachtet werden. Er sollte nicht dran schlecken. Also aufpassen und ablenken, beschäftigen… Ich hoffe, ich komme daneben noch zum Nähen.

Euch allen wünsche ich einen fröhlichen 2. Advent. Wie wäre es mit einem Kaffee oder einer heißen Schokolade, wenn wir uns beim Berliner Samstagsplausch treffen?

  • Lydia 3. Dezember 2022 at 7:36

    Das erste Foto vom Fasan ist wirklich wirklich großartig. Kein Wunder, dass Flint kirre wird, wenn er sich so mutig nähert. ‚ Die Meute der Morrigan‘ steht auch in meinem Bücherregal- vielleicht sollte ich es auch mal wieder in die Hand nehmen.
    Die verschiedenen Weihnachtsliedversionen werde ich mir mal anhören.
    Flint wünsche ich weiterhin gute Besserung und dir Geduld beim Aufpassen.
    Habt einen schönen zweiten Advent.
    Lieben Gruß aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
    Lydia

  • Centi 3. Dezember 2022 at 7:53

    Hui, was für tolle Bilder! So nah hab ich noch nie einen Fasan gesehen… dass der sich so nah rantraut, wenn soagr noch ein Hund dabei ist! Hoffentlich macht er das beim nächsten Fuchs nicht auch so.
    Dir ein schönes Wochenende!
    LG
    Centi

  • Friederike 3. Dezember 2022 at 8:48

    Gute Besserung für den operierten Flint und euch gute Nerven!
    Das Weihnachtslied “Carol of the bells” kannte ich gar nicht, gefällt mir aber gut, am besten in der neu arrangierten Version und auch mit Harfe. Ich mag am liebsten schwungvolle oder moderne Versionen von Weihnachtsliedern, die traditionellen kann ich nicht mehr hören :-((
    Deine Fotos sind wieder grandios, vor allem der stille kalte See, würde sich auch als Poster eignen, lg

  • illy 3. Dezember 2022 at 9:05

    hach.. kuschelige Sweatpullis klingen nach einer schönen Beschäftigung.. und immer ein Auge auf Flint zu haben sollte dabei doch gelingen… Jedenfalls drück ich die Daumen.
    Und wünsche ein wunderbares Wochenende
    Liebe Grüße
    illy
    PS. der Fasan.. irre…

  • Karin Be 3. Dezember 2022 at 11:04

    Gute Besserung und viel Einfallsreichtum, damit Flints Wunde schnell und ohne Komplikationen heilt. Kater Chewie schaffte es in den zwei Wochen nach seiner Operation sich durch die Kante seines Halskragens wund zu scheuern. Irgendwann musste ich ja auch mal schlafen und diese Zeit nutzte er um irgendwie an die vielen Fäden zu kommen. Das schaffte er zum Glück nicht, aber eben anderen Schaden.
    Danke für die Informationen zu Carol of the Bells und die schönen Bilder.
    Viele liebe Grüße,
    Karin

  • nina. aka wippsteerts 3. Dezember 2022 at 13:48

    Gutes Heilfleisch dem Collie. Und Dir gute Nerven!
    Unser Weihnachtsbaum kommt dieses Jahr aus dem Garten meiner Mutter, ein Zufallssämling und leider auf der Grenze.
    Kuschelige Kleidung brauchen wir gerade alle. Da würde ich mich gerne einreihen, Du hast immer schöne Stoffe und Schnitte.
    Warum der Hühnervogel so zutraulich war? Gibt es bei Euch keine Füchse, Habichte, Katzen? Hier kommen sie auch Mal nahe, sind aber immer auf der Hut!
    Hab ein ruhiges, zweites Adventswochenende und liebe Grüße
    nina

  • Nanni Guggemos 3. Dezember 2022 at 15:21

    Liebe Andrea,
    Schtschedryk singe ich gerade mit meinen ukrainischen Schülern und hab mich auch ein bisschen dazu eingelesen… Meine Mädels haben mit ihrem Chor in den letzten Jahren auch eine sehr schöne englische Version gesungen. Meine Lieblingsversion ist also selbstgesungen 😉
    Tolle Bilder hast du gemacht – sowohl vom Herbst als auch vom Fasan. Im Sommer haben wir in England im New Forest sehr viele davon getroffen – aber die waren eher so halbwild…
    Dir ein schönes Wochenende und Flint gute Besserung!
    Liebe Grüße
    Nanni

  • Pia 3. Dezember 2022 at 19:23

    Einen Fasan in freier Natur ist mir noch nie begegnet und ganz toll hast du ihn fotografiert.
    Die warmen Sweat Pulli sind sicher sehr willkommen. Schtschedryk höre ich immer wieder, mal nur leise gesummt, mal zusammen unter Landsleuten. Ich drücke euch die Daumen, dass bei Flint alles klappt.
    L G Pia

  • mano 4. Dezember 2022 at 5:59

    ich hab hier schon so lange keinen fasan mehr gesehen. das ist wohl die folge der gruseligen abholzung der hecken in den letzten jahren. die riesenäcker bieten ja keinen schutz mehr. gut, dass sich hier der große gutshof jetzt dem biolandbau geöffnet hat und viele gute projekte durchführt und weiterplant.
    flint wünsche ich gute besserung. auf dass die hormone in den nächsten jahren nicht mehr so verrückt spielen!
    und ja, spenden müssen unbedingt sein!
    liebe grüße
    mano

  • Rosi 4. Dezember 2022 at 21:20

    wow
    ein Fasan soo nahe
    hier sind sie sehr scheu.. wenn man denn überhaupt mal einen sieht
    na hoffentlich hält Flint noch so weit aus bis seine Wunde abgeheit ist
    deine Lieder habe ich alle abgehört..
    die 2. Version gefällt mir sehr gut
    und sehr schöne Herbstbilder hast du auch wieder mitgebracht ..
    liebe Grüße
    Rosi