Wochenrückblick

Himmelblau, Korngelb

5. März 2022

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke.

War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.

George Orwell
(aus dem Roman “1984” Die drei Parolen der inneren Partei am ‘Ministerium für Wahrheit’)

Märzanfang 2022

GESCHOCKT

wer ist das nicht in diesen Tagen über die Ereignisse in der Ukraine. Kiew ist soweit von uns entfernt wie Rom. Und genauso nahe geht uns politisch und menschlich das Geschehen

GEHOLT

sehr viel Informationen aus dem Radio, der Zeitung und dem Internet. Ich bin ganz froh, dass wir keinen Fernseher haben.

GEKLUNGEN

in meinen Ohren haben einige Zeilen aus Orwells “1984”

GEHANGEN

haben die Fasnachtsbändel und gekloppt haben sich auch wieder genug Leute in der Stadt im Fasnachtsrausch. Aber die Stimmung war doppelt gedrückt. Pandemie und Krieg ist eine schwere Doppellast.

GEGRÜBELT

was habe ich diese Woche eigentlich gemacht? Irgendwie ist alles an mir vorbei gerauscht.

GELAUFEN

bin ich mit den Hunden meist Runden, die mir schon von der Landschaft und der Stimmung her gut tun. Das seht ihr an den Fotos.

GEHOLZT

die Wälder sehen gerade furchtbar aus nach dem schrecklichen Abholzaktionen. Ich bin froh über jeden alten Baum, der noch steht.

GEENDET

Unser Leinenbegegnungsseminar hat nun seinen Abschluss gefunden. Er war wirklich sehr fundiert und sorgsam vor- und nachbereitet.

GEÜBT

An der Leinenführung müssen Flint und ich noch mächtig arbeiten. Ja, da liegt insgesamt noch viel vor uns. Click-für-Blick hat er aber schon gut abgespeichert.

GESPROCHEN

am Telefon mit der Tierärztin. Manches lässt sich so schon mal austauschen, ohne dass ich mich gleich wieder ins Auto setzen muss.

GENÄHT

nichts. Ich war einfach nicht in der Stimmung

GENERVT

über einen Radfahrer, der uns im Dunklen auf dem Weg schier über den Haufen mangelt, obwohl wie mit Taschenlampen und Leuchtehalsbändern (die Hunde….) ausgerüstet, aussehen, wie eine Wanderbaustelle. Gut, dass wir diesen Weg normalerweise nicht nutzen müssen. Aber “Übermangeln” scheint ja momentan die Devise zu sein.

GEFROREN

Da hat man die Installateure im Haus und plötzlich funktioniert danach die Heizung nicht mehr. Gut, dass sie das am nächsten Tag doch noch wieder reparieren konnten. Sonst hätten wir den Kamin anwerfen müssen.

GERAST

das Foto ist zwar megaunscharf, aber es spiegelt den kleinen Wirbelwind so gut wieder. Das neonfarbene Wurfspielzeug habe ich übrigens nicht geworfen, sondern nur versteckt. Ganz beglückt wirbelt der kleine Collie es hinter sich her. Ball- und Wurfspiele kommen nur noch in homöopathischer Dosis zur Anwendung. Rennen ist eh des Herrn Flints Lieblingssportart.

GELESEN

Nach dem “Salzpfad” wollte ich gern Raynor Winns zweites Buch “Wilde Stille” lesen. Es hat nicht ganz das Niveau des ersten Buches erreicht, aber gefiel mir trotzdem durch ihre Authentizität sehr gut.
Bei den Hundebüchern holte ich mir Infos bei James O’Heare in der “Neuropsychologie des Hundes”.. Sehr präzise, kurz und verständlich. Auch so, dass man praktisch was damit anfangen kann.
So, jetzt liegt Benedict Wells “Vom Ende der Einsamkeit” auf dem Sofa. Das Buch tummelt sich seit einiger Zeit schon auf meinem Stapel. Danach brauche ich irgendwas zum Abtauchen oder Aufheiterndes, vermute ich. Hhm. Ich glaube, ich nehme mir abends dann immer noch ein paar Seiten von “Find Momo across Europe” des kanadischen Fotografen Andrew Knapp vor. Mal sehen, ob ich seinen Border Collie Momo auf den herrlichen Fotos entdecken kann. (Außerdem: Besuchen Sie Europa, solange es noch steht….)

GEHÖRT

“Wozu sind Kriege da?” von Udo Lindenberg.

GEFREUT

dass diese Kiefern immer noch stehen. An den beiden Pferden, die sich so zugewandt gegenüber standen. Einfach an Sachen, die irgendetwas Positives ausstrahlten.

GEDACHT

Kein Wunder, dass Zar W* der Wahnsinnige den rechtmäßigen Präsidenten des Nachbarlandes zum persönlichen Spezialfeind genommen hat. Denn den zeichnet alles aus, was dem kleinen, feigen Gnom abgeht (ich weiß nicht, warum ich immer Gollum vor Augen habe. Das war doch ein vergleichsweise netter Typ…).

Mein Wochenende

Es ist Zeit, mich mal wieder an die Nähmaschine zu setzen und was für den kleinsten Zwerg zu nähen, was ich eh schon lang versprochen hatte. Meine Jahresprojekte liegen auch noch ungeplant darnieder. Ablenkung tut einfach not.

Wir treffen uns digital am großen karminroten Berliner Samstagsplauschtisch. Wie war Eure Woche?

  • nina. aka wippsteerts. 5. März 2022 at 6:30

    Ob noch viele das Zitat aus dem Song von Geiersturzflug erkennen? Es erschien uns alles so weit weg und nun…
    Eine schöne Idee, mit den Stiefmütterchen !
    Ich nimmer wieder erstaunt über die spielerische Lauffreudigkeit von Hütehunden, wie schnell sie Bekommen und um einen herumflitzen. Das macht sogar “unser alter Herr” immer wieder, auch wenn er eigentlich am Liebsten daheim ist.

    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße wünscht Nina

  • Pastellfarben 5. März 2022 at 8:11

    Ja diese Woche verändert so vieles.
    Wurfspiele gibt’s bei uns auch nicht, weshalb soll der Junghund von uns weggeschickt werden.
    Suchen und Finden ist viel schöner.
    Ein schönes Wochenende herzlichst Christa

  • Margot / die Judika 5. März 2022 at 8:22

    Liebe Andrea,
    die Dummheit der Menschen ist grenzenlos, sonst gäbe es keinen Krieg.
    Ich schaue bewusst wenig Nachrichten, sonst werde ich verrückt.
    viele Grüße Margot

  • yase 5. März 2022 at 8:47

    Besuchen Sie Europa, solangeces noch steht… Niemals – seit dem Krieg in Ex-Jugoslawien – war mir das Lied präsenter. Ja, ich nähe gerade – weil das eine Normalität vermittelt, die ich dringend brauche. Wie eine Katze, die schnurrt beim Tierarzt…
    Herzlichst
    yase

  • Carina 5. März 2022 at 10:19

    Danke für die vielen schönen Bilder und Deine Gedanken.
    Lindenberg habe ich auch gehört.
    “Komm, wir ziehen in den Freiden” – ob Du das auch kennst?
    https://www.youtube.com/watch?v=oeFwTPyhY8Y

    Liebe Grüße
    Carina.

  • Astridka 5. März 2022 at 10:29

    Toll, dein Eingangs-Hornveilchen! Ja, die Sprachverdreherei wird immer schlimmer! Orwell & Klemperer waren visionär. Was da los ist in den Kanälen der Verirrten! Vom Coronaleugner zum Kriegsleugner, immer bestens gehirngewaschen!
    Wir haben auch kein Fernsehen und das Radio blieb die ganze Woche aus. Leider kann ich die Finger zw. die Augen nicht von bestimmten social media lassen. Das tut nicht gut. Genäht habe ich auch nur ein kleines Täschchen, aber das auch nur aus Zeitdruck.
    Dir wünsche ich schöne Ablenkung dabei!
    ❤️lich
    Astrid

  • Pia 5. März 2022 at 12:05

    Ja die Woche lockte nach draussen und jede Ablenkung ist willkommen. Die Tränen auf den Hornveilchen spiegeln die Lage der Betroffenen trefflich.
    L G Pia

  • Andrea Karminrot 5. März 2022 at 13:20

    Gollum passt und passt nicht. Man kann nur hoffen und helfen.
    Flink ist der nicht mehr kleine Flint.
    Lindenberg und der kleine Pascal lief hier im Radio. Warum mir dieses Lied immer die Tränen in die Augen treibt?!
    Ich finde gerade keinen Zugang zu meinen Büchern. So geh das nicht weiter.
    Liebe Grüße
    Andrea

  • Ursula 5. März 2022 at 17:23

    Deine Hornveilchen wunderschön und passen wie Faust auf Auge. Bei uns findet auch eine Massenabholzung statt . Ist alles so leer.

    Ein schönes Wochenende.

    LG
    Ursula

  • illy 6. März 2022 at 9:29

    ja stimmt. Was Landschaft angeht gibts wirklich Blickwinkel die unfassbar gut tun. Außer den Ecken, wo der Kahlschlag oder der Sturm getobt haben.. Was hab ich mich über das Schneeglöckchenfeld im Wald gefreut..
    Ein bisschen grinsen musste ich über die “Wanderbaustelle”.. Eine schöne Beschreibung.. wir leuchten auch so (Frau Hund blinkt sogar) und wir wundern uns über die Menschen die in der Dunkelheit dunkel gekleidet und ohne Licht umherstolpern…
    Viel Spass beim Nähen heute. Lass Dich nicht von Radfahrern ärgern und viel Spass mit den Hunderunden
    Sonntagsgrüße
    illy

  • Rosa Henne 6. März 2022 at 19:17

    Das Hornveilchen ist ein geniales Foto! Von der Fasnacht haben wir bei uns dieses Jahr gar nichts mitbekommen. Ich denke, dass wegen des Krieges in der Ukraine viele Veranstaltungen ausgefallen sind. Dies finde ich auch vollkommen richtig! Bei uns im Dorf hatte der Narrenverein als kleinen Ersatz einen Stationenlauf organisiert. Ein ca. 3 Kilometer langer Rundweg mit acht Stationen. Ich finde es furchtbar, dass manche Menschen sich bei den Fasnachtsveranstaltungen so betrinken.
    Ja, man muss sich etwas ablenken und sich einfach mit Schönem beschäftigen. Mit zwei Hunden hast du ja immer wieder etwas Abwechslung ;-). Deine Fotos sind wieder sehr schön und ein Genuss!
    Liebe Grüße
    Ingrid

  • mano 9. März 2022 at 9:07

    manchmal möchte ich auch nur noch abtauchen. viel private anstrengungen mussten erledigt werden, da war aber dann kaum zeit um groß über die politische weltlage nachzudenken. und dass kiew soo nah dran ist..
    jetzt erfreu ich mich am ersten bärlauch, den bunten krokussen und den dicken pinken knospen der blutplflaume.
    liebe grüße an dich!!
    mano