Allmählich biegen wir bei unseren Jahresprojekten in die Zielkurve ein. Die Tagen sind nun viel dunkler und kürzer geworden. Motiviert das beim Schaffen für die Projekte? Hat man mehr oder weniger Zeit dafür?
Projekt 1
Ich muss gestehen, dass ich im Oktober nur ein einziges Buch rezensiert habe. Natürlich habe ich mehr gelesen, aber zum Vorstellen der Bücher bin ich nicht gekommen. Dafür hat die Zeit nicht gereicht.
Gestern bin ich soweit gewesen, dass ich die Buchbesprechung auf dem Blog veröffentlichen konnte. Der historische Roman des norwegischen Bestseller-Autors Tore Renberg. “Die Lungenschwimmprobe” hat schließlich 700 Seiten. In der (ebenfalls sehr langen) Rezension könnt ihr erfahren, wie aufwändig der Roman recherchiert ist und wie gehaltvoll er ist.
Über die Zeit des Barock hatte ich kaum Kenntnisse, schon gar nicht über das Justizsystem. Gefängnisse, wie wir sie heute kennen, waren damals noch unbekannt. Es wurde eher “kurzer Prozess” gemacht. Da war man recht fantasievoll: vom Pranger, Verbannung, Folter bis zu verschiedensten brutalen Hinrichtungsarten. Ja, das hört sich noch sehr mittelalterlich an.
Doch in dieser Geschichte, die auf Fakten beruht, erleben wir, wie einem jungen, aufmüpfigen Anwalt, der später als der “Vater der deutschen Aufklärung” in die Geschichte eingehen sollte, der Fall einer blutjungen, vermeintlichen Kindsmörderin übertragen wird. Eine Gerichtsmedizin existierte noch nicht. Doch der Anwalt bekommt Unterstützung von einem ebenso wissensdurstigen Arzt, der in diesem Fall den Grundstein der modernen Forensik setzt – mit der Lungenschwimmprobe.
Renberg hat den Fall der jungen Anna Voigt mit Leben erfüllt und ein Buch geschrieben, das ein bisschen zwischen verschiedenen Genres schwingt und gerade auch deshalb sehr empfehlenswert ist.
Projekt 2
Auch wenn der Monat eher kühl und neblig war, gab es doch ein paar feine Sonnentage und vor allem viel Spaß mit den kleinen Sonnenscheinen. Da war es gar nicht so schwer für das zweite Projekt allwöchentlich Sonntagsschätzchen zu sammeln. Nüsse und Maronis wurden gemeinsam gesammelt. Sogar die Schmetterlinge fanden sich in den Sonnenstunden noch mal ein. Und auch dem Nebel kann man etwas abgewinnen…
Wie steht es mit Euren feinen Projekten?
Zeigt doch bitte mal her! Läuft es gut oder gab es Knoten, Verwicklungen oder Motivationshänger?
Übrigens: Wir werden uns im Dezember zweimal hier auf dem Blog treffen: am 1.12. zeigen wir unsere Ergebnisse des November und am 31.12. schließen wir die Projektseite mit den hoffentlich fertig gestellten oder komplettierten Projekten.
2 Kommentare
Maronis, Nüsse, Sonnenschein – was für wunderbare Schätze Du doch gefunden hast, liebe Andrea. Deine Nebelbilder sind immer wieder ein Vergnügen. Bis jetzt habe ich mit meinen Wipfelbildern durchgehalten und hoffe, dass klappt mit den letzten beiden Monaten auch noch. Mit den Heimatgeschichten hat es nicht so gut geklappt. Zu viel Recherche war dafür nötig. Liebe Grüße in den stillen Feiertag, Nicole
hihi.. Knoten und Verwicklungen.. joah.. so könnte man das nennen.. Ich hänge jedenfalls ein bisschen. Aber habe einen neuen Plan gemacht. Fertig werden meine Jahresprojekte wohl eher nicht, aber noch ein Stück voran kommen hoffentlich schon.
Wie ich sehe, bist Du ganz gut dabei, Deine Sonntagsschätzchen sind ja immer echte Lichtblicke. Das Buch klingt interessant, aber ob ich das durchgehalten hätte, weiss ich tatsächlich nicht…
Liebe Grüße von hier
illy