Der Sommer gilt ja eher als statisch in der Natur. Anders sieht es im August in Feldnähe aus. Hier passiert binnen weniger Tage recht viel. So zum Beispiel beim ersten Fotostandort, den ich derzeit fast täglich sehe, weil wir hierhin zur Zeit unsere Abendrunde mit den Hunden verlegt haben. Die Aussicht ist prima, Radler*innen fahren auf dem Wiesenweg eigentlich nicht (solange sie noch bei Verstand sind) und man kann noch die letzten Strahlen der Abendsonne erhaschen. Also habe ich eine gewisse Auswahl an Fotos – und kann mich nicht entscheiden…
Das Mondfoto vom 20.8. (siehe oben) war ja ein Glücksfall. Aber am 10. 8. sieht man, dass der Bauer kurz vor der Ernte des Hafers stand.
Am Abend des 11. 8. ist er dann ab gewesen. Das sind doch beides eigentlich tolle Auguststimmungen.
Am 27.8. sieht das Feld schon ordentlich aufgeräumt aus. Die Kastanienbäume und der Himmel mahnen den Spätsommer an.
Du meine Güte, was mache ich nur? Ich zögere die Entscheidung noch etwas raus und laufe noch ein Stück weiter. Dabei stelle ich Euch den Fotostandort noch ein bisschen ausführlicher vor:
Hier ist der Hafer noch dran. Man sieht die Pappelallee auf dem Damm zur Insel Reichenau und ahnt den Säntis im Hintergrund.
Der Hafer ist frisch gemäht, als wir uns nun zur anderen Richtung wenden und auf dem Gnadensee die Insel Reichenau und dahinter das Schweizer Ufer und die Höri sehen.
Der spätsommerliche Blick nahe der Kastanien, zwischen denen eine Bank steht.
Okay, ich habe mich entschieden. Dieses Foto wird mein Augustblick:
No. 1
Blick zum Säntis
Freitag, 27. August 2021, 19.50 Uhr, 15 Grad, Sonne mit leichter Bewölkung
Eine spätsommerliche Abendstimmung passt eigentlich zu diesem August. So richtig heiß war eh nicht, was ich gar nicht so schlecht fand. Die goldene Abendsonne liebe ich um diese Jahreszeit hier besonders. Das Getreide ist ab, die Kastanienblätter wenden sich zum Bräunlichen und die Obstbäume auf dem Kamm tragen verschiedene Apfelsorten. Dazu kommt der tolle Blick über den See und die Berge. Hach. Der kleine Collie, der gerade unten ins Bild läuft, liebt diesen Weg sowieso. Hier kann er unbeschwert rennen und rasen, hin und her, her und hin.
Allerdings müssen wir nun allmählich im Bewusstsein haben, dass die Tage zunehmend kürzer werden. Es ist nämlich schon ziemlich dämmrig, wenn wir die Runde beenden.
Mal schauen, ob ich vielleicht im September nochmal Glück mit einem Mondfoto habe. Ach ja, den Säntis sollte ich vielleicht auch noch mal aufs Bild bannen. In diesem Jahr hat er sich ja selten aufs Bild getraut.
Bei dem zweiten Fotostandort fiel die Entscheidung viel leichter. Es änderte sich nicht viel.
No.2
Blick zur Halbinsel Mettnau
Sonntag, 15. August 2021, 8.43 Uhr, 19 Grad, sonnig
Morgens ist es hier recht schattig. Wie man sieht, ist die Wiese weiter gewachsen, so dass der Collie nicht weit reinlaufen mag. Der Mais ist sehr hoch geworden, so dass wir auf dem Hinweg zum Fotostandort fast durch einen schmalen Gang zwischen Waldrand und hohem Maisfeld gestiegen sind. Noch ist es warm Mitte August. Man muss ein bisschen acht geben, dass nicht gerade Touristen auf Rädern den unübersichtlichen, holprigen Weg entlanggeschossen kommen. Einheimische fahren hier nicht, die wissen um die kritischen Stellen und kennen die angenehmeren Alternativen.
Auf der Gesamtschau seht ihr schön, wie sich der Mais entwickelt hat.
Während beim zweiten Standort wenigstens noch der Mais in die Höhe geschossen ist, hat sich im verwunschenen Wald nicht wirklich viel getan.
No. 3
Verwunschen im Wald
Dienstag, 10. August 2021, 15.30 Uhr, 26 Grad, sonnig
Witzig, fast dieselbe Uhrzeit und Temperatur wie im Monat zuvor. Die Sonne ist aber ein bisschen gewandert, wie ihr auf der Gesamtschau sehen könnt. Aber es ist, wie erwartet, nicht wirklich viel passiert. Gut, die riesige Pfütze in der Nähe ist weggetrocknet, aber Stechmücken sind immer noch reichlich vorhanden. Trotzdem ist es hier am Nachmittag bei der Wärme noch recht angenehm für den alten Hund.
Fast schon eine ganz eigene kleine Welt auf dem Baumstumpf.
Ich bin ja sehr gespannt, ob im September schon mit Macht der Herbst hereinbricht.
Wie immer sammelt Eva (Blog verfuchstundzugenäht) unsere 12tel-Blicke am 30. des Monats ein. Danke, liebe Eva!
Den Säntis nochmal einfangen – das halte ich für einen guten Restjahresvorsatz 😉
Die Qual der Wahl, die hätte ich auch gerne. Aber ich bin ja nicht täglich bei meinem 2. Blick, höchsten zwei, drei mal im Monat, immer noch. Ich meide nach wie vor die Menschenansammlungen. Umso mehr habe ich deinen freien Blick genossen.
eine schöne Woche!
Astrid
Es ist immer schön, allmonatlich auf deinen Spazierwegen mitzuwandern! Ich hätte mich wohl für das goldene Feld entschieden, ein so wunderbares Licht!
Liebe Wünsche für einen schönen September – Ulrike
Liebe Andrea, schón dass Du etwas Sonne abbekommen hast. Ich habe úber Deine Frage nachgedacht und ich denke das liegt daran, dass ich den Teil meines Jobs liebe in dem ich mit den Menschen dort zu tun habe. Dafúr nehme ich den Rest in Kauf, ohne mich zu sehr stressen zu lassen – ich kann nur mein Bestes versuchen, und bisher reichte das. GLG nic
Du hattest wirklich die Qual der Wahl, wenn man die wunderschönen Abendaufnahmen ansieht. Vom ersten Standpunkt. Beim Baumstrumpf finde ich die Nahaufnahme verblüffend was alles auf dem Holz wächst.
L G Pia
die felder abgeerntet, das licht schon so anders – der herbst ist trotz immer noch sommerzeit nicht mehr zu verleugnen. ich mag den sauerklee auf dem baumstumpf!!
liebe grüße
mano
Du hast wirklich einen tollen Blick für die Auswahl deiner Standorte. In der Collage sieht man wie abwechslungsreich jeder einzelne sich darstellt. Toll!
LG Petra