Da ich ja eigentlich mein Jahresprojekt – den Schneeflockenquilt – schon vor der Zeit, aber gerade rechtzeitig zum ersten Schnee bei uns fertiggestellt hatte, kann ich heute nicht wirklich viel vorweisen.
Es lagen so viele Näharbeiten an, die zu Weihnachten verschenkt werden sollen, dass ich auch kaum zu etwas anderem gekommen bin. Immerhin habe ich es zwischendurch mal geschafft, mein Schnittmuster für einen japanischen Reisbeutel auszuprobieren. Mit dem Schnitt war ich nicht ganz zufrieden, dazu fehlten mir noch Vlieseline und Kordeln. Aber für ein erstes Austesten sollte es reichen, dachte ich.
Naja, mein Komebukuro ist wirklich nur ein Testlauf aus Kinderstoffen. Der kleinste Zwerg wird vielleicht doch Spaß dran haben, bzw. erst mal seine Mama. Irgendwie war ich nicht zufrieden, weil mir einfach die Muße fehlte. Aber während ich da an der Nähmaschine gesessen bin, ist mir urplötzlich eine Idee für das kreative Projekt des nächsten Jahres gekommen. So ist es ja oft, wenn man nicht danach sucht, fällt es einem direkt vor die Füße. Nein, ich verrate noch nichts!
Auf jeden Fall habe ich zugegriffen, als die Idee vor mir lag. Und ein anderes Schnittmuster für den Reisbeutel habe ich auch noch entdeckt. Das muss aber noch etwas warten.
Mir hat das diesjährige Jahresprojekt auf jeden Fall geholfen, beim Nähen des Quilts und auch beim monatlichen Griff zu einem der älteren Bücher bei der Stange zu bleiben. Ihr werdet sehen, durch Eure Projekte bin ich bei der Themenwahl fürs nächste Jahr auf jeden Fall inspiriert worden. Aber schauen wir erstmal nach meiner alten Novemberlektüre.
Zurückgeblättert
Was steht denn da für ein zerlesenes Taschenbuch in meinem Regal? Das hatte ich ja ewig nicht in der Hand. Dafür scheine ich es in Jugendtagen mehrfach gelesen zu haben, wie es so ausschaut. Perfekt, es im Rahmen meines Jahresprojektes nach langer Zeit wieder aufzuschlagen.
Susan Cooper: “Wintersonnenwende”
Dieser Klassiker der Fantasy-Literatur für die Jugend muss mich als Jugendliche sehr begeistert haben. Vermutlich war es für mich damals ein Vorläufer von Harry Potter, aber ein bisschen mystischer. Die Verfilmung habe ich mir später übrigens nie angetan. Das ist vielleicht auch besser so. Sie scheint sich wohl ziemlich von der Vorlage entfernt zu haben. Außerdem behalte ich mir lieber meine eigenen Bilder im Kopf.
Auf jeden Fall ist es eines der wenigen Bücher aus jener Zeit, die ich über die Jahrzehnte mitgeschleppt habe. Eigentlich ist der Roman der zweite Band aus einer fünfbändigen Reihe (Band 1: Bevor die Flut kommt, Band 3: Greenwitch, Band 4: Der graue König Band, 5: Die Mächte des Lichts), die ich aber nie vollständig gelesen habe.
Susan Coopers Roman “Wintersonnenwende” (Orig.The Dark Is Rising) setzt den Jungen Will Stanton ins Zentrum der Handlung. Will ahnt nicht, dass er als siebter Sohn eines siebten Sohnes der letzte der mystischen “Uralten” ist. An seinem 11. Geburtstag erfährt er, dass er eine große Macht hat, der prophezeit wurde “den Kreis zu schließen” und somit die tausende Jahr währende Reihe der Schlachten zwischen dem Licht und der Finsternis zu beenden. Merriman, der älteste und mächtigste der Uralten, berät ihn auf seinem gefährlichen Weg. Während Will gegen die Finsternis und das Böse kämpft, überwindet er auch die Grenzen von und Raum. (Kein Wunder, dass ich viele Jahre später meinen Kindern mit Begeisterung jeden Abend die Harry Potter Bände vorlas.) Cooper greift sorgsam alte englische Mythen auf und interpretiert sie neu. Dabei erzählt sie in einer schlichten, schönen Sprache und baut dabei eine detail- und bildreiche Handlung mit einer sehr dichten Atmosphäre auf.
Erhebt die Finsternis sich wieder, wehren sechs sie ab;
Drei aus dem Kreis und drei von dem Pfad.
Holz, Bronze, Eisen; Wasser, Feuer, Stein;
Fünf kehren wieder, und einer geht allein.
Keine Sorge, am Ende gewinnen natürlich die Guten. Aber die Geschichte ist dennoch recht düster und dunkel, stürmisch und eiskalt. Spaß (wie bei Harry) ist dünn gesät. Will Stanton muss seine Aufgaben meist auch aus eigener Kraft ohne Hilfe bewältigen. Ihm stehen keine Freunde zur Seite wie in Hogwarts. Seine Einführung in die Magie und Macht der Uralten ist auch kein Eingang in eine fantastische Zaubererwelt. Stattdessen muss er sich damit abfinden, dass er sich als ewiger Kämpfer von seiner Familie und seinen Freunden abheben wird. Nichts davon kann er mit ihnen teilen.
Da das Buch auf eine jugendliche Leserschaft zielt, bleibt die Gewalt meist indirekt, doch der Tod ist gegenwärtig. Eindeutig bleibt: die Guten sind immer gut und die Bösen immer böse. Allerdings wendet sich eine tragische Figur der Finsternis zu. Beim Wieder-Lesen habe ich gemerkt, dass spätestens mit diesem Buch mein dauerhaftes Interesse an Fantasy, Dystopien und mystischen Themen geweckt worden war.
So, und nun seid Ihr dran
Haaaalloooo?! Wer ist bei der Stange geblieben ist oder wenigstens gegen Ende des Jahres wieder hier eingekehrt? Dürfen wir einen vorletzten Blick auf Eure Projekte werfen?
Seit Ihr bereits fertig oder strampelt Ihr Euch noch ab, um bis Ende Dezember fertig zu werden?
Übrigens: dieses Mal schließt die Verlinkung bereits am 30.12. Warum? Am 31. 12. dürft Ihr gern Eure fertigen oder halbfertigen Projekte hier vorstellen. Hurra!
Anfang Januar wird es eine neue Projektseite geben. Vielleicht ist Euch schon was eingefallen oder ihr versucht, an das Liegengebliebene endlich einen Knopf zu machen.
So, nun zeigt aber mal bitte Eure Fortschritte, ich bin gespannt!
Ach so.
Ich dachte, die Sache wäre jetzt schon abgeschlossen, weil der nächste Erste ja im neuen Jahr liegt! 😀
Jetzt sollte ich den Text von meinem Post wohl noch ein bisschen ändern…
Dein Buch klingt prima! Ich liebe düstere Fantasy für Jugendliche (für Erwachsene gibt es ja kaum was Gescheites in der Richtung). Ich hab gerade gesehen, dass das sogar eine ganze Serie ist.. Also ich glaube, das schenk ich mir zu Weihnachten. Danke für den Tipp!
LG
Centi
ah…. schon da..
ich bin noch dabei… Mal sehen, was sich noch im Dezember aufholen lässt… und was ins nächste Jahr verschoben wird.
Ganz gespannt bin ich schon, was Du Dir Neues für 2022 ausgedacht hast… Das ist wirklich ein Lichtblick derzeit…
Jetzt werd ich mal in Ruhe überall rumschmökern…
Liebe Grüße
illy
Liebe Andrea,
Dein Buch spricht mich ebenfalls an, da werde ich mal schauen das zu bekommen. Ich habe auch schon jemanden dem ich das Schenken möchte. Danke für den Tipp.
Ja ich bin noch dabei und sehr begeistert das Du diese Aktion ins Leben gerufen hast. Ganz werde ich nicht fertig, aber ich habe ja auch nicht vor den Blog jetzt brach liegen zu lassen.
Mal schauen ob ich zum 31.12. eine wenigsten halbleere Schublade vorzeigen kann.
Liebe Grüße
Kirsi
Wir haben ja sehr viele gemeinsame Bucherfahrungen im Rahmen dieses Projektes gehabt, aber das heutige Buch ist jenseits meines Erfahrungshorizontes geblieben. Nun muss ich zugeben, dass ich auch keine Fantasyleserin bin und Harry Potter nur durch zwei Kinobesuche mit Nichten & Neffen kenne ( Michael Ende – zählt der auch zur Fantasy? ).
Die Komebukuros sind eine klasse Sache. Wo war da das Problem mit dem Schnitt? Auf deine Ideen fürs nächste Jahr bin ich ja gespannt…
GLG
Astrid
Liebe Andrea,
Ich bin noch da! *lach*
Und ich bin sehr froh, dass ich dieses Jahr bei Deinem Jahresprojekt dabei sein durfte. Ich war da ja eher zufällig reingeschlittert und es hat aber echt was gebracht – bei beiden Projekten.
Deine Buchvorstellung macht Lust zum Lesen. Diese Reihe kenne ich nicht.
Hab eine schöne Adventszeit!
Elke
Liebe Andrea
Zum Glück gab es dieses Jahr dein Jahresprojekt. Es ist motivierend in einer Gruppe sein Projekt während eines Jahres zu verfolgen. Ich bin mir sicher, dass mich ohne das Jahresprojekt und die anderen BloggerInnen die Motivation verlassen hätte. Das war eine super Idee von dir, vielen Dank!
Dir einen frohen Wochenteiler und liebe Grüessli
Eda
Ich bin ja schon mal so gespannt….
Und bezüglich Deines Buches, BD. 1 und 2 habe ich unglaublich gerne gelesen. Ich habe die auch noch hier im Regal stehen. Die Titel waren für (Kinder) Fantasy zu der Zeit schon um einiges düsterer.
Schöne Nähideen haben Einzug gehalten.
Liebe Grüße auch
Nina
Ich finde die Reisbeutel sind wunderbar geworden, liebe Andrea. Und ja, ich bin noch da! Auch wenn mein letztes Kalenderblatt noch fehlt – das werde ich aber noch dringend nachholen. Übrigens hast Du mich gerade verblüfft. So denke ich doch, dass ich in Sachen Fantasylektüre immer auf dem Laufenden war/bin. Doch diese Reihe kenne ich nicht. Danke für den Tipp! Dir ein kuscheliges zweites Adventswochenende. Herzlichst, Nicole
Ich bin auch wieder dabei 🙂
Danke für die schöne Aktion…. es hat mich, obwohl nicht fertig geworden, sehr inspiriert
Herzlichst
yase
Hurrah es gibt ein neues Projekt im nächsten Jahr. Es hat mir in diesem Jahr sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich zwischenzeitlich eine große Pause hatte.
Deine Täschchen sind hübsch geworden. Wahrscheinlich etwas zu klein für das was du rein tun wolltest. Aber gut sehen sie aus.
Ach ja, das Jahresprojekt… ich bin zwar gedanklich noch an meinem dran (monatlich eine neue sportliche Challenge), konnte aber tatsächlich nicht so, wie ich ursprünglich gern wollte…
Ich werde das Projekt auf jeden Fall ins nächste Jahr mitnehmen!! Freue mich aber auf ein neues,
lg
So, ich habe bis zum Schluss durchgehalten, juchhu.
Danke Dir für dieses schöne Projekt, welches Viel Freude gemacht hat.
Und nun bin ich gespannt, was wir hier nächstes Jahr sehen werden.
Die kleinen Beutelchen gefallen mir sehr gut.
Und das Buch sieht schon sehr alt und zerlesen aus.
Das war auch eine tolle Idee, alte Bücher nochmal zu lesen.
Dir nun einen schönen 2. Advent, lieben Gruß
Nicole
Dein Jahresprojekt war eine tolle Idee – ich wäre ohne meine Beteiligung daran sicherlich nicht Monat für Monat zu den Stätten im Glücksortebuch gereist und hätte viele interessante Eindrücke des Ruhrgebietes gar nicht erst kennengelernt.
Deine kleinen Beutel finde ich ja zauberhaft und werden sicher den Beschenkten viel Freude bereiten.
Schönen Abend am zweiten Advent – lieben Gruß von Marita