Blickwinkel Vermont

“Warte ein paar Minuten” {Blickwinkel Vermont}

22. Februar 2016
“If you don’t like the weather in New England now,
 just wait a few minutes.”

Mark Twain

Da hat Mark Twain wahrscheinlich ganz besonders den Neu-England Staat Vermont im Blick gehabt…


(Obwohl derzeit wohl auch bei uns Temperaturachterbahnfahrten angesagt sind.)  Solange es noch so warm ist, bin ich jetzt draußen unterwegs und lasse Euch von Liv derweil ein wenig durch Vermont führen. Es stehen ja auch noch ein paar Fragen von Euch im Raum.

Hallo aus Vermont!

Zuerst will ich eine Frage beantworten die mir einige von euch gestellt haben: wie es mich nach Vermont verschlagen hat. Es war die Liebe. Ich habe einen waschechten Vermonter geheiratet.

Dieses Wochenende fuhren wir durch mehr als den halben Bundesstaat um Freunde zu besuchen.  Zwar ist es ein kleiner Bundesstaat, aber die Wege sind lang weil hier keine Straße gerade ist und flach ist  Vermont auch nicht…

Der Schnee ist inzwischen zum größten Teil geschmolzen, es ist knapp über dem Gefrierpunkt tagsüber. Die Touristen fahren bei Schneeregen auf Kunstschnee durch die weiß gesprenkelte Landschaft.

Auf unserem Weg sahen wir dass die Vermonter schon Ahornsirup machen, wobei die Saison eigentlich (in anderen Jahren) erst im April beginnt.

Gleichzeitig sieht man aber auch viele Vermonter (und wohl auch Touristen aus den angrenzenden Bundesstaaten) auf den Seen auf dem Eis beim Eisfischen. Das lässt man sich von Schneeregen und einer dünnen Wasserschicht auf dem Eis nicht verderben.

Im Wald liegen umgestürzte Bäume wie riesige Tausendfüßler unter einer dünnen Schneeschicht als lauerten sie auf Beute.

Das Wochenende begann mit dem Herausfallen des ersten Zahns meiner Tochter. Sie kann das Ferienende nicht erwarten, wo sie ihren Freunden und Lehrern ihre neue Zahnlücke zeigen kann.

Die Flüsse frieren im Winter zu und wenn es Tauwetter gibt, schieben sich große und kleine Eisplatten ans Ufer In kalten Wintern schieben  sie sich auch weit die Böschung nach oben.

Auf den Gehwegen stand das Wasser nach dem Regen und das ist nun gefroren (zur Freude der Kinder die nun “Schlittschuh fahren”).

Die “covered bridges” wurden hier zuhauf im 19. Jahrhundert gebaut (für amerikanische Verhältnisse sind sie damit sehr alt….).  Es ist sehr schön wenn das Licht durch die Fenster scheint und man den Boden unter den eigenen Fußtritten leicht vibrieren fühlt.

Auch zu dieser Jahreszeit ist Vermont ein sehr schöner Bundesstaat. Die vielen kleinen Bauernhöfe mit ihren alten Silos von denen die Farbe blättert, den Kühen und Pferden die auf matschigen Weiden zwischen Bäumen und großen Steinen herum laufen.

Überall sieht man Schilder mit den Hinweisen auf Ahornsirup, frischen Eiern, Fleisch von gras-gefütterten Kühen (und ab und an Bisons), frischer Rohmilch etc.

Immer dann wenn wir uns über die katastrophale amerikanische Politik ärgern und die peinlich dummen republikanischen
Präsidentschaftskandidaten (okay, Clinton ist auch nicht viel besser), hilft es sich daran zu erinnern, dass wir in einem Bundesstaat leben, in dem es vieles gibt, was wir lieben und dass es ein guter Ort ist, um unsere Kinder groß zu ziehen.

Liebe Grüße Liv

 

(Danke, Töchterchen. Und übrigens: Happy Birthday….!!)
  • HaseundFlo 22. Februar 2016 at 7:39

    Schön, dass Du uns am Leben Deiner Tochter in Vermont teilhaben lässt. Die Winteraufnahmen sind wirklich beeindruckend. Ich bin gespannt wann wir mal wieder so einen Winter hier erleben dürfen. Auch dieses Jahr war hier in Unterfranken kein wirklicher Winter.

    LG Verena

  • Katies home 22. Februar 2016 at 8:39

    Wunderschöne Bilder und bestimmt eine Reise wert, danke für die Einblicke!
    Liebe Grüße, Katja

  • Flottelotta Blau 22. Februar 2016 at 15:11

    Eine landschaftliche Idylle! Wunderschön. Die Präsidentschaftskandidaten…ein Kapitel für sich…;-). LG Lotta.

  • Fragmentage 22. Februar 2016 at 16:44

    Diese Fotos! Wahnsinn! Die überdachte Brücke hat mich direkt an den Film "The Bridges of Madison County" erinnert, aber der spielt in Iowa 🙂
    Schön, was du aus deinem Leben erzählst und ich merke wieder einmal: Amerika hat viele, viele Gesichter.
    Liebe Grüße aus einem verregneten Israel,
    Hadassa

  • kaze 22. Februar 2016 at 19:58

    Wunderschöne Aufnahmen, besonders finde ich die Luftblasen unterm Eis.Wer ein Zahn verliert, darf sich etwas wünschen…in dem alter ist das nich eine Freude. VG K.

  • mano 22. Februar 2016 at 21:45

    beeindruckende fotos! bei der brücke musste ich natürlich sofort an "die brücken am fluss" mit meryl streep und clint eastwood denken, einen film, bei dem ich jedesmal ein bis zwei päckchen taschentücher verbrauche ;-)! die zahnlücke ist ja wirklich allerliebst und natürlich muss sie ordentlich rumgezeigt werden!
    liebe grüße in die ferne,
    mano

  • maryaustria 22. Februar 2016 at 23:42

    Eine wunderschöne Landschaft! Und tolle Fotos!
    Liebe Grüße
    Mary

  • Schwarzwaldmaidli 23. Februar 2016 at 9:00

    Das Eisbild ist schön und die Landschaft sieht sehr interessant aus.
    Glückwunsch zur Zahnlücke 🙂
    Liebe Grüße
    Anette

  • Katala 23. Februar 2016 at 21:50

    Oh, der erste Zahn ist gefallen. Da gibt es Arbeit für die Zahnfee.
    Die Bilder sind wunderschön. Bei der Brücke musste ich übrigens auch sofort an den Film denken.
    Lieben Gruß – vor allem auch nach Vermont
    Katala

  • Nicole/Frau Frieda 26. Februar 2016 at 7:38

    Jetzt hätte ich beinahe Deinen wunderbaren Post verpasst, liebe Liv! Das wäre aber eine Schande gewesen 🙂 Wie sich die Eisplatten auf dem See zusammenschieben schaut herrlich malerisch aus.. auch wenn es mich einbissel friert! Vermont. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Bundesstaat in Amerika es schafft in mir Fernweh zu erwecken.. tsss!! Hab' vielen Dank für Deine Eindrücke, Liv! Herzlichst, Nicole